Toilettenbesuche an Raststätten werden künftig teurer. Wie der Stern berichtet, erhöht der Sanitärbetreiber Sanifair zum 18. November 2022 die Preise für das Aufsuchen seiner Raststätten-WCs. Gleichzeitig soll auch das bestehende Wertebon-Modell überarbeitet und angepasst werden.

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Bei langen Fahrten mit dem Auto werden gerne die umliegenden Raststätten aufgesucht . ©SKT Studio/Shutterstock.com

Wer häufiger einmal auf Autobahnen unterwegs ist, dürfte mit den Hinweisschildern für Autobahntoiletten und dem Toilettenanbieter Sanifair durchaus vertraut sein. Wer künftig jedoch eine der rund 400 Toilettenanlagen an den Autobahnen nutzen möchte, der muss etwas tiefer in die Tasche greifen.

So sollen die Preise für den Toilettenbesuch schon zum 18. November 2022 von bislang 70 Cent auf 1 Euro erhöht werden.

Kostenneutral durch Wertebon-System

Gemeinsam mit der Erhöhung des Nutzungsentgeldes passt das Unternehmen auch das seit 2011 bestehende Wertebon-System an. So erhalten Kunden nach Zahlung der Toilettennutzungsgebühr künftig nicht nur einen Wertebon in Höhe von 50 Cent, sondern einen Gutschein in Höhe des vollen gezahlten Betrags.

Der 1-Euro-Wertebon kann wie bisher in den Shops der Autobahnraststätten eingelöst werden. Dabei gilt fortan jedoch die Regel, dass jeder Wertebon für nur einen Artikel eingelöst werden kann. Die Nutzung der Sanifair-Anlagen werde damit für Gäste praktisch kostenneutral, so das Unternehmen.

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Kurze Pause gefällig? ©Tanasan Sungkaew/Shutterstock.com

Erste Preiserhöhung seit 2011

Diese Preisanpassung ist die erste Entgelderhöhung des Sanitäranbieters seit der Einführung des Wertebon-Modells. Es sei ein notwendiger Schritt, um angesichts der ansteigenden Kosten für Energie, Personal und Verbrauchsmaterial die Sauberkeit, den Service sowie Komfort der Einrichtungen weiterhin aufrecht erhalten zu können.

Kritik von ADAC & Bundesverband der Verbraucherzentrale

Kritk erntete dieser Schritt einerseits vom ADAC: „Diese Maßnahme soll vermutlich den Umsatz an den Autobahnraststätten ankurbeln, verbraucherfreundlich ist sie aber nicht„, so ein Verbandssprecher.

Gleichzeitig äußert der ADAC auch Verständnis angesichts der allgemeinen Preiserhöhungen. Auch die Steigerung des Wertebons von 50 Cent auf 1 Euro, sei positiv anzumerken.

Weitaus kritischer reagiert der Bundesverband der Verbraucherzentrale (vzbv). Dieser betont, dass die Bereitschaft der Autofahrer, einen Wertebon angesichts der hohen Preise an Tankstellen überhaupt erst einzulösen, weiter sinken wird. Auch die Beschränkung auf lediglich einen Artikel pro Bon sehen die Verbände kritisch.

Ihr seid lieber mit der Bahn unterwegs? Schon ab Dezember könnte das 49-Euro-Ticket als Nachfolger für das 9-Euro-Ticket kommen. Was hierzu bereits bekannt ist, das erfahrt Ihr in unserem separaten Artikel.

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