Es hat seine Gründe, warum so viele deutsche Streamer und Streamerinnen auf Madeira wohnen. Die farbenprächtige, portugiesische Vulkaninsel zwischen Lissabon und Marokko ist nicht bloß eine Steueroase mit 365 warmen Tagen im Jahr. Wir haben für Euch die einzigartigsten Aktivitäten auf Madeira aufgelistet, für die Ihr der “Blumeninsel” unbedingt einen Besuch abstatten solltet. Denn vieles, was Ihr auf dem Archipel tun könnt, hat einen ganz besonderen Twist und transportiert einen einmaligen Charme, den Ihr nirgendwo sonst erleben werdet.
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Der Anflug auf Madeira
Schon die Anreise nach Madeira kann ein einmaliges Erlebnis für Euch werden. Zumindest, wenn Ihr mit dem Flugzeug anreist. Denn der erste Adrenalinkick erwartet Euch bereits, sobald der Landeanflug einsetzt. Madeira besitzt einen der wohl berühmtesten Flughäfen der Welt.
Die Landebahn liegt auf einem Plateau direkt an der Küste, ist relativ kurz und sowohl nach vorne als auch nach hinten hin zum Meer offen. Somit habt Ihr – den kompletten Anflug über – nahezu freie Sicht aufs Wasser. Aber keine Sorge: Nur sehr erfahrene Piloten dürfen den Flughafen Madeira überhaupt anfliegen. Bucht Euch also auf jeden Fall einen Fensterplatz auf der rechten (beim Rückflug linken) Seite des Flugzeugs und genießt das Erlebnis.
Schon auf den Geschmack gekommen? Dann bucht Euch direkt Euren Flug zum Inselparadies.
Ob mitten in Funchal oder etwas ländlicher: Hier findet Ihr das passende Hotel für Euch.
Erkundet die Insel mit dem Mietwagen und zu Fuß
Wenn Ihr Madeira komplett erkunden wollt, dann kommt Ihr um einen fahrbaren Untersatz nicht wirklich herum. Besorgt Euch für das typische Madeira–Erlebnis unbedingt einen Mietwagen und fahrt selbst. So seid Ihr nicht nur am flexibelsten unterwegs, sondern könnt die einmalige Straßenführung der Insel direkt selbst erleben.
Ihr werdet zahllose Tunnel durch die Berge der Insel passieren, Euch durch die Serpentinen der Weinberge schlängeln und steile Dorfstraßen empor tuckern, die Euch einen umwerfenden Ausblick auf die Küste geben. Die Straßen auf Madeira sind überwiegend gut ausgebaut und bescheren Euch ein einmaliges Fahrerlebnis. Fühlt Ihr Euch dabei unsicher, nehmt im Zweifel lieber eine Motorklasse höher, doch auch Kleinwagen schaffen hier jede Strecke.
Damit Ihr nicht lange suchen müsst, haben wir hier passende Mietwagenangebote für Euch!
Wenn Ihr die Insel aber zu Fuß (oder auch per Fahrrad) erkundet, ändert sich auch das Flair der Insel gleich noch einmal wie von Zauberhand. Vor allem die Flanierwege an den Küsten der Insel sind absolut traumhaft und wie geschaffen für Halbtagesausflüge auf des Schusters Rappen. Der nächste Ort ist meist nicht weit entfernt und es weht stets eine sanfte Brise. Ihr werdet dabei auch an vielen kleinen Stränden vorbeikommen, die zu spontanen Badepausen einladen und selten stark besucht sind. Der schwarze, vulkanische Sand verleiht manchen Stränden einen einzigartigen Look.
Berühmt ist Madeira natürlich auch für seine vielen malerischen Wanderwege in und auf den Bergen der Insel. Ob Ihr die historischen Wasserleitungen – die Levadas – entlang geht oder nicht, ist dabei fast schon nebensächlich. Alle gängigen Wanderwege sind so gut ausgebaut, dass Ihr auch mit lockerem Schuhwerk gut vorankommt. Aber habt unbedingt einen vollen Handyakku oder eine Taschenlampe dabei. Auch zu Fuß werdet Ihr den ein oder anderen Tunnel durchqueren, egal wo.
Unternehmt eine rasante Korbschlittenfahrt
Aufgrund der steilen Berglandschaft der Insel mussten die Einwohner Madeiras erfinderisch werden, um schnell von A nach B zu kommen. Händler der Berggemeinde Monte erfanden im 19. Jahrhundert zum Beispiel die sogenannten Korbschlitten, um schnell an die Küste zur Hauptstadt Funchal zu gelangen. Heute sind sie natürlich nicht mehr nötig, aber – vielleicht gerade deshalb – Die Touristenattraktion auf Madeira!
Die Strecke umfasst etwa zwei Kilometer und 10 Minuten Fahrt.
Bezahlt wird vor Ort. Eine Fahrt kostete im Juli 2023:
- 27,50€ für eine Person
- 35€ für zwei Personen
- 52,50€ für drei Personen
- Kinder unter fünf Jahren fahren gratis mit
Ein Weidekorb auf Holzkufen wird dabei von zwei Fahrern, den “Carreiros”, auf der asphaltierten Straße den Berg hinab gefahren – mit Euch auf der Sitzbank! Die Carreiros tragen traditionell weiße Kleidung, Strohhüte und Lederschuhe mit äußerst dicken Sohlen, um den Wagen zu bremsen und zu steuern. Dabei driften die Schlitten mit ordentlich Tempo teilweise passgenau an Straßengräben vorbei und um enge Kurven. Ein einmaliges Erlebnis für Jung und Alt!
Ihr könnt Monte mit dem Bus erreichen. Wir empfehlen Euch aber eindeutig die Seilbahn aus Funchal zu nehmen, die Euch einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und die Küste gewährt. Doch egal, für welchen Weg Ihr Euch entscheidet: Zurück solltet Ihr auf jeden Fall per Korbschlitten fahren!
Am Zielpunkt in Livramento habt Ihr die Möglichkeit, in einem Souvenir-Shop einzukaufen oder Euch Fotos von Eurer Fahrt zu besorgen. Ihr dürft aber auch selbst während der Fahrt filmen und Fotos schießen. Von dort könnt Ihr das letzte Stück mit einem Shuttlebus oder zu Fuß zurück nach Funchal absolvieren.
Badet im Naturpool
Die zerklüfteten Küsten aus Vulkangestein haben sich über die Jahrhunderte an manchen Stellen der Insel zu natürlichen Auffangbecken für Meerwasser entwickelt. Der ständige Zufluss – und damit Austausch – des Wassers sorgt für eine selten erreichte Sauberkeit und Qualität. Badegäste können hier im Wasser entspannen, schwimmen und planschen und dabei dem Ozean so nah sein, wie möglich.
Der am besten ausgebaute Naturpool befindet sich in Porto Moniz an der Nordküste Madeiras. Die natürlichen Becken wurden hier um eine künstlich angelegte Terrasse inklusive Bar, Kinderbecken, Spielplatz und behindertengerechte Zugänge ergänzt. Besonders Familien sind hier gut aufgehoben.
Sehr zu empfehlen sind aber vor allem die Pools in Cachalote, unweit von Porto Moniz sowie in Seixal. Diese Pools sind noch wesentlich naturbelassener und bieten ein faszinierendes Bild. Wünscht Ihr Euch einen direkten Zugang zum Meer, dann legen wir Euch die Pools in Pocas do Gomes oder Doca do Cavaças ans Herz.
Auf unserer Karte haben wir Euch die Standorte der Naturpools sowie den Start der Korbschlittenfahrt in Monte markiert.
Probiert den einzigartigen Madeirawein
Fun Facts zum Madeirawein:
- Schon die Unterzeichnung der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776 wurde mit Madeirawein gefeiert. George Washington und Thomas Jefferson waren große Liebhaber des Getränks.
- Bereits 25 Jahre nach Besiedelung der Insel wurde Wein aus Madeira exportiert.
- Der Madeirawein wurde durch Zufall erfunden. Seefahrer lagerten Fässer mit gewöhnlichem Wein auf einer langen Fahrt nach Indien. Durch die Hitze entwickelte der Wein einen ganz besonderen, intensiven Charakter. Heute nutzen madeirensische Winzer diesen Prozess durch die sogenannte “Estufagem-Methode”.
Besonders stolz sind die Madeirenser auf ihren wohl ältesten und berühmtesten Export: Den typischen Wein der Insel. Obwohl es ihn in verschiedenen Sorten gibt, ist allen eine hohe Qualität gemein, die dem ganzjährig warmen Klima und dem fruchtbaren Vulkanboden zu verdanken ist.
Madeirawein ist ein Branntwein, der in den meisten Fällen einen leicht Met ähnlichen Geschmack mit einer holzigen Note und Branntwein typischer Schärfe vereint. Als die wohl bekannteste Marke gilt Blandy’s, mit einer Lodge inklusive Museum direkt in Funchal, doch Weingüter lassen sich auf der ganzen Insel finden und besichtigen.
Vor allem für Wein-Fans bietet sich eine geführte Wein-Tour* besonders an, da Ihr so verschiedene Güter besuchen und diverse Weinproben (auch klassische) verkosten könnt. Von der automatisch enthaltenen Rundfahrt um die Insel ganz schweigen.
Einige Touren enthalten auch ein üppiges und köstliches Mittagessen, bei dem Ihr die gemütliche Atmosphäre und den großartigen Ausblick über die Weinberge genießen könnt.
Besucht das CR7 Museum
Funchal ist nicht nur die größte Stadt auf Madeira, sondern auch die Heimat des zweifellos bekanntesten Star-Exports der Blumeninsel: Ausnahmefußballer Cristiano Ronaldo. Direkt am Hafen der Stadt gelegen, lässt sich hier fast die gesamte Karriere des Superstars nachverfolgen.
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Fotos, Videos sowie interaktive Exponate zeichnen hier seinen Weg aus dem Jugendteam in Funchal bis an die Weltspitze bei Manchester United, Real Madrid und Juventus Turin nach. Ergänzt wird das Angebot durch eine Ausstellung von über 100 Trophäen, darunter auch seine vier Goldenen Schuhe und der fünffache Ballon d’Or, die Trophäe zum Weltfußballer.
Die Bronzestatue vor dem Museum hat bereits international fragwürdigen Ruhm erlangt, da viele Fans die Ähnlichkeit zu ihrem Idol mit der Lupe suchten und die Statue Passanten mit einem merkwürdig anmutenden Gesichtsausdruck amüsierte. Im Zuge dessen wurde die Statue komplett überarbeitet.
Flaniert über den Mercado dos Lavradores in Funchal
Der Mercado dos Lavradores – übersetzt “Bauernmarkt” – liegt am Rande des Stadtzentrums von Funchal. Nirgendwo sonst könnt Ihr einen so reichhaltigen Überblick über die verschiedenen Früchte, Gemüsesorten und sonstige Zutaten erhaschen, die auf der Insel angebaut werden. Die durchgehend hervorragende Qualität spiegelt die perfekten Bedingungen auf der Insel wider.
Der Markt verteilt sich auf zwei Etagen über die verschiedenen Flure und den offenen Innenhof des Gebäudes und bietet dadurch fast schon Museums-Flair. Neben Nahrungsmitteln könnt Ihr auch verschiedene Kunstgegenstände und lokale Mitbringsel für Eure Lieben Zuhause finden.
In der Gegend rund um den Mercado dos Lavradores finden auch gelegentlich Vorführungen madeirensischer Folklore-Gruppen statt. Die präsentieren sich zwar ganz anders, als es sich die meisten unter Insel-Brauchtum wohl vorstellen würden. Für kulturell Interessierte sind sie aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Verbringt Ihr Euren Urlaub in einem größeren Hotel, sind Auftritte der verschiedenen Gruppen dort auch keine Seltenheit.
Probiert die Insel-Spezialitäten
Wo es so reichhaltige und vielfältige Zutaten gibt, da können auch regionale Spezialgerichte und besondere kulinarische Erlebnisse nicht weit sein. Folgende Gerichte und Drinks sind typisch für das portugiesische Archipel und Ihr solltet Ihnen definitiv eine Chance geben:
Tremoços: Die Kerne der Lupinenpflanze werden in vielen Bars, Cafés und Restaurants als Snack zum Getränk oder auch zu Hauptgerichten dazu gereicht. Optisch erinnern sie an eine Mischung aus Olive und Maiskorn, schmecken leicht würzig/salzig und sind sehr fest, aber zugleich zart beim Kauen. Obendrein sind Tremoços exzellente Eiweißlieferanten – also auch noch sehr gesund.
Espada con banana/maracuja: Degenfisch ist eine weitere Spezialität auf Madeira. Generell gibt es auf der Insel logischerweise viele Gerichte mit Meeresfrüchten. Oft werden sie mit Bananen oder Maracuja kombiniert. Für hiesige Geschmäcker vielleicht eine ungewöhnliche Geschmackskombination, aber traut Euch! Den Mix aus süßer Frucht und mildem Fisch werdet Ihr in dieser Form kein zweites Mal bekommen.
Espetada: Ein mit Salz und Lauch gewürzter Fleischspieß vom Rind. In den meisten Restaurants wird der Spieß live gebraten und Ihr könnt ihm beim gar Werden zusehen. Man tischt Euch den Spieß meistens in einem Gehänge auf und Ihr schält das super zarte Fleisch selbst vom Stab.
Poncha & Nikita: Neben dem Madeirawein, den wir Euch bereits separat empfohlen haben, sind Poncha und Nikita die Trendgetränke auf dem portugiesischen Eiland. Poncha wird aus Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitronen-/Orangensaft gemixt. Charakteristisch für Poncha ist dabei, dass der Drink sehr lange und intensiv mit einem speziellen Stößel von Hand gerührt wird. Das ganze funktioniert ein bisschen so, als würdet Ihr mit einem Holzstock Feuer machen. Auf vielen Food-Touren, an denen Ihr auf Madeira teilnehmen könnt, besucht Ihr auch traditionelle Bars und dürft sogar Euren eigenen Poncha anrühren.
Lasst Euch aber nicht von dem fruchtig-süßen Geschmack täuschen: Der Drink hat ordentlich Prozente. Autofahren solltet Ihr nach ein, zwei Poncha auf keinen Fall. Nikita ist zwar nicht weniger frisch, dafür aber etwas cremiger. Dieser Drink besteht aus Eiscreme (meist Vanille oder Erdbeere), Ananas, Ananassaft und Weißbier (selten auch Weißwein). Die fluffige Erfrischung lässt sich am besten als Dessert oder nach einem ausgedehnten Spaziergang beziehungsweise einer Wanderung an der Küste genießen.
Gebäck: Der Sammelbegriff für Backwaren lautet auf Madeira meist “Bolo”, was so viel bedeutet wie “Teig” und backen können die Madeirenser! Probiert Euch gerne einmal durch die verschiedenen Backshops und bestellt Euch vielleicht auch beim Essen gehen einfach mal etwas Brot dazu. Ihr werdet nicht enttäuscht!
Besonders das klassische Beilagenbrot “Bolo do Caco” weiß zu begeistern. Caco bezieht sich dabei auf einen speziellen Steinofenboden, auf dem der Teig gebacken wird. Seinen einzigartigen Geschmack erhält das Brot dadurch, dass der Teig mit Süßkartoffeln vermengt wird.
Auch Pastel de nata solltet Ihr Euch unbedingt während Eures Urlaubs gönnen! Ja, streng genommen ist Pastel de nata ein generell portugiesisches Gebäck mit Ursprung in Lissabon. Doch verbunden mit dem Talent der Inselbewohner für’s Backen, können wir Euch natürlich nicht ohne eine Empfehlung für die leckeren Pudding-Pasteten losziehen lassen.
Wir hoffen, unsere Tipps werden Euch helfen, Euren Urlaub auf Madeira voll auszukosten und unvergesslich zu machen. Wenn Ihr uns von Euren Erfahrungen berichten wollt, lasst uns gerne einen Kommentar da!
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