Essen in Indonesien: Typische Gerichte der indonesischen Küche
von Carolin |
Das Essen in Indonesien gehört meiner Meinung nach zu den leckersten Küchen weltweit. Wer eine Rundreise durch Indonesien plant oder gerade unterwegs ist, wird die Vielfalt des indonesischen Essens lieben – und vielleicht auch ein wenig überfordert sein. Was genau verbirgt sich hinter den Namen der indonesischen Gerichte? Und welche typischen Gerichte Indonesiens sollte man auf jeden Fall probiert haben? Lasst Euch von dem Essen in Indonesien inspirieren und taucht in die kulinarische Vielfalt des Landes ein.
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Essen in Indonesien
Bevor ich Euch das leckerste Essen und die typischsten Gerichte Indonesiens vorstelle, möchte ich Euch mit den Grundlagen der indonesischen Küche vertraut machen. Was isst man in Indonesien zum Frühstück? Wo bekommt man authentisches Essen in Indonesien? Isst man hier mit Stäbchen? Und wie sieht es mit den hygenischen Bedingungen aus? Dies alles sind wichtige Fragen, die Ihr Euch vielleicht auch schon im Rahmen Eurer Reiseplanung gestellt habt. Ich werde Euch hier nicht nur typisches Essen in Indonesien, sondern auch die Kultur hinter der vielfältigen Küche vorstellen.
Genau wie bei uns auch, essen die Indonesier in der Regel drei Mahlzeiten pro Tag: Frühstück, Mittag- und Abendessen. Gegessen wird hier tendenziell eher mit Löffel und Gabel. Messer sind am Tisch eher unüblich. Ausnahmen gibt es auf Java und Sumatra, wo durchaus auch mal mit der rechten Hand gegessen wird, die in einer kleinen Schale mit Zitronenwasser gereinigt werden kann. Das Hauptnahrungsmittel in Indonesien ist Reis. Er bildet bei jeder Mahlzeit die Grundlage. Dieser wird mit Saucen, Beilagen wie Fleisch, Eiern in sämtlichen Variationen, Gemüse, Tofu und Gewürzen zu den unterschiedlichsten indonesischen Gerichten gezaubert.
Bereits zum Frühstück steht Reis auf dem Tisch. Ein weiteres beliebtes Gericht am Morgen ist Porridge. In touristischen Gebieten, wie beispielsweise Bali, wird häufig auch Toast angeboten. Brot, Brötchen und Aufschnitt wird man in Indonesien jedoch vergebens suchen. Zum Mittag und zu Abend holen sich die Indonesier ihr Essen am liebsten in einem Warung, auf einem Nachtmarkt oder an einer der zahlreichen Garküchen, die am Straßenrand aufgebaut werden.
Da die Straßenhändler in der Regel auf bestimmte Gerichte spezialisiert sind, werden je Garküche meist nur ein bis zwei unterschiedliche Gerichte angeboten. Dafür schmeckt es aber besonders gut und vor allem authentisch! Indonesische Nachtmärkte sind quasi ein riesiges Zusammentreffen mehrere Straßenhändler, die an einem zentrierten Platz ihr indonesisches Essen, Desserts und Getränke verkaufen.
Auch bei Backpackern sind Nachtmärkte ziemlich beliebt, denn das Essen, das in Indonesien sowieso schon sehr günstig ist, wird hier meist zu Local-Preisen angeboten. Für ein bis zwei Euro kann man hier definitiv satt werden. Sowohl bei den Garküchen als auch bei den Nachtmärkten ist die Anzahl der Locals, die sich ihr Essen holen, ein gutes Qualitätskriterium: Je mehr Locals, desto besser ist das Essen – sowohl geschmacklich als auch was die hygienischen Bedingungen betrifft.
Typische Gerichte in Indonesien
Nasi Goreng/Mie Goreng
Nasi Goreng* gehört wohl zu den bekanntesten Gerichten aus dem gesamten asiatischen Raum und ist auch in Deutschland zum beliebten Gericht im Restaurant oder to go avanciert. In Indonesien gibt es Nasi Goreng oder Mie Goreng an nahezu jeder Straßenecke zu kaufen. Hauptzutaten sind gebratener Reis (Nasi) oder gebratene Nudeln (Mie), Sojasauce und Ei. In Indonesien werden beide Gerichte standardmäßig mit Hühnchen oder Fisch zubereitet. Das Tolle ist, dass Nasi Goreng je nach Stand, Restaurant und Koch immer ein wenig anders schmeckt.
Wer sich sein Essen gerne selber zusammen stellt, wird Nasi Campur lieben. Die deutsche Übersetzung dieses indonesischen Gerichts – gemischter Reis – beschreibt sehr gut, was Nasi Campur ist. Im Mittelpunkt dieses Essens steht eine Portion Reis. Diese könnt Ihr mit weiteren Zutaten nach Eurem eigenem Belieben ergänzen. Ihr habt meist die Wahl zwischen Hühnchen, Fisch, Tofu, Tempeh oder Ei, die in einer meist scharfen Sauce gebraten wurden. Nasi Campur wird vor allem in Warungs, bei Straßenhändlern oder auch auf den sogenannten Nachtmärkten angeboten.
Das ursprünglich aus dem arabischen Raum stammende Gericht zählt heute zu einem beliebten indonesischen Street-Food-Essen. Hierbei handelt es sich um eine Art Omelett, das traditionell mit Schafsfleisch, Zwiebeln und Knoblauch gefüllt und anschließen in viel Öl frittiert wird. In Indonesien haben sich jedoch andere Variationen, beispielsweise mit Lammhack oder Hühnchen durchgesetzt. Für die süße Variante, wird das Omelette mit Bananen und Schokolade gefüllt. Auch vegetarische Martabak Telur sind in Indonesien erhältlich, da der Teig allerdings aus Ei besteht, müssen Veganer hier verzichten. Gut zu wissen: Eine weitere indonesische Süßspeise, die einen ähnlichen Namen hat, ist Martabak Manis. Dabei handelt es sich um allerdings um eine Art Pfannkuchen, der süß gefüllt wird.
Wenn Ihr vegetarisch oder vegan unterwegs seid, sind die heiligen zwei Worte, die Ihr Euch merken solltet: Gado Gado* – ein ziemlich leckeres indonesisches Gericht, das seinem Namen gerecht wird. Übersetzt bedeutet „Gado Gado“ nämlich so viel wie „durcheinander“ und tatsächlich ist die Kombination der Zutaten ein ziemliches, wenn auch sehr köstliches, Durcheinander. Zu den Hauptzutaten zählen grüne gekochte Bohnen, Sojasprossen, Kartoffeln, gekochter Kohl, frittierter Tempeh und eine dickflüssige Erdnusssauce. Manchmal wird ein gekochtes Ei dazu gereicht. Je nachdem, ob Ihr Gado Gado am Straßenstand oder in einem Restaurant bestellt, kann der Preis variieren. Teilweise wird Gado Gado ohne Reis serviert. Diese könnt und solltet Ihr Euch einfach günstig dazu bestellen.
Ein weiteres, äußerst leckeres vegetarisches Nationalgericht aus Indonesien sind Kare Tahu beziehungsweise Kare Tempeh. Kare ist die indonesische Version eines Currys, das in der Regel mit viel Gemüse wie Pilzen, Paprika, Bohnen und Kartoffeln, sowie Tofu oder Tempeh zubereitet wird. Zum Curry wird standardmäßig eine Portion Reis serviert. Für den ultimativen Geschmack empfehle ich Euch den Reis portionsweise in die Schüssel mit dem Curry zu geben. So essen die Locals Ihr Kare am liebsten – und schmecken tut es auch am besten.
Wer denkt, dass es in Indonesien zu heiß für Suppe ist, wird jetzt eines besseren belehrt. Bakso ist ein typisch indonesisches Essen und besteht primär aus Fleischklösschen, die in einer Suppe schwimmen. Vom Geschmack her erinnert Bakso an eine kräftige Hühnersuppe. Die Fleischbällchen bestehen häufig aus Hühnerfleisch oder unterschiedlichen Fleischsorten, die zusammengemischt werden. Locals mögen es, ihr Bakso mit unterschiedlichen Saucen zu verfeinern und mischen gerne Sojasauce oder Sambal in die Brühe. Probiert am besten selber, welche Kombination Euch am besten schmeckt.
Das einzige, was an diesem Gericht vegetarisch ist, sind seine Beilagen. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei Lalapan Ayam um Hühnchen. Serviert wird es gegrillt, entweder als Keule oder als Schenkel. Typische Beilagen sind Reis, grüne gekochte Bohnen, frische Gurken- und Tomatenscheiben und Sambal für die Würze. Manchmal wird auch frittierter Tempeh dazugereicht.
Nasi Uduk beschreibt eine besondere Zubereitungsart von Reis, die ursprüngliche aus Jakarta kommt. Dabei wird der ungekochte Reis in Kokosnussmilch getränkt und anschließend zusammen mit Knoblauch, Zitronengras, Zimt und Pandanblättern (eine Palmenart) gedämpft. Dadurch erhält der Reis ein besonders würziges Aroma. Nasi Uduk bildet die Grundlage vieler Gerichte, wie beispielsweise der indonesischen Spezialität Nasi Lemak Telur, und wird in Warungs gerne als Beilage zu Tempeh, Omelette oder Fleisch gereicht.
Bei Pangsit handelt es sich weniger um ein indonesisches Gericht, als viel mehr um eine Zutat, die typisch für indonesisches Essen ist. Dabei handelt es sich um kleine, knusprige Teigtaschen, die mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind. Bekannter dürften sie allerdings unter dem Namen Wan Tan sein. Ursprünglich kommen sie nämlich aus China und werden auch in Deutschland in Restaurants und Imbissen mit chinesischer Küche angeboten. In Indonesien werden sie entweder als Einlage in eine würzigen Suppe oder pur frittiert als Pangsit Goreng serviert.
Ein weiterer Suppenklassiker der indonesischen Küche ist Soto Ayam. Hauptzutaten sind neben Hühnchenfleisch Tomatenstücke, Frühlingszwiebeln und Fadennudeln. Die besondere gelbe Färbung der Suppe wird durch das Gewürz Kurkuma erzeugt. Für einen frischen Geschmack sorgt der Saft einer halben Limette, die Ihr nach Belieben in die Suppe geben könnt. Weitere Variationen werden mit gekochtem Ei, frittierten Kartoffeln oder Kokosnussmilch zubereitet. Zum Soto Ayam wird traditionell eine Schüssel Reis gereicht. Wer sich ein Beispiel an den Locals nehmen möchte, kippt die Portion Reis direkt in die Suppe.
Nasi Pecel ist ein typisch indonesischer Salat, der seinen Ursprung in Java hat. Der Salat besteht aus besonderem grünen Gemüse, wie Wasserspinat, Spargelbohnen und Maniokblättern. Ergänzt wird der Salat meist mit einem gekochten Ei, Tofu, Tempeh, Sambal, einer Portion Reis und dem Pecel, einer speziellen Erdnusssauce, die geschmacklich an Gado-Gado erinnert.
Ursprünglich stammt Nasi Lemak aus Malaysia. In Indonesien wird zu dem Reis traditionell ein gekochtes oder frittiertes Ei, Sambal, geröstete Erdnüsse, frische Gurken- und Tomatenscheiben und frittierte Sardellen serviert. Die kleinen Fische werden dabei komplett, also mit Kopf und Schwanz, frittiert und auch gegessen. Nasi Lemak Telur ist ein typisches Streetfood-Gericht in Indonesien.
Viele indonesische Spezialitäten beinhalten Reis als Hauptzutat. Wer länger in Indonesien unterwegs ist, dem kann dies verständlicherweise auf Dauer zu eintönig werden. Wer Reis nicht mehr sehen kann, der findet in dem ursprünglich aus Java kommenden Gericht Mie Godog eine willkommene Erweiterung des Speiseplans. Hauptzutat sind hier nämlich Mie-Nudeln. Serviert werden diese meist in einer Brühe mit frittiertem Gemüse. Manchmal werden Krabbenchips dazu gereicht, die Ihr für die vegetarische Version abbestellen solltet.
Karedok ist ein indonesischer Salat, der einen Ursprung in West-Java hat, und aus Kohl, grünen Bohnen, Gurken und Sojasprossen besteht. Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine rohe Version von Gado-Gado, denn die Zutaten werden nicht gekocht. Sämtliche Zutaten werden in einer Erdnusssauce vermengt und kalt serviert.
Wie auch Nasi Goreng, sind Sate-Spieße mittlerweile über die asiatischen Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Viele schwören jedoch darauf, dass es in Indonesien die besten Sate-Spieße gibt! Die Hauptzutaten sind simpel: Gebratenes Hühnchen am Stil trifft hier auf eine köstliche Erdnusssauce. Variationen der Sate-Spieße sind beispielsweise mit Ziegenfleisch oder auch, in nicht muslimischen Regionen, Schweinefleisch. Auf einigen indonesischen Inseln, wie beispielsweise Bali, wird oftmals auch eine vegetarische Version angeboten, die aus frittiertem Tempeh oder Tofu besteht.
Rendang ist eine Art Gulasch, das wie unserem deutsches Pendant nach ursprünglicher Rezeptur mit Rindfleisch zubereitet wird. Weitere Hauptzutaten sind Jackfruit, Maniok und Sambal, die mit zahlreichen Gewürzen, darunter Ingwer, Kurkuma, Koriander und Kreuzkümmel, mehrere Stunden in Kokosnussmilch gegart werden. Dadurch entsteht eine Art Curry, das als vollständiges Gericht mit Reis serviert wird.
Ein weiteres Nudelgericht der indonesischen Küche ist Kwetiau Rebus. Kwetiau ist hierbei der Name der Nudeln, die übrigens – welch Ironie – aus Reismehl hergestellt werden. Der Zusatz „rebus“ heißt übersetzt einfach nur „gekocht“. Es gibt unterschiedliche Gerichte, in denen die Nudeln zum Einsatz kommen. Häufig werden sie in einer scharfen Brühe mit Gemüse und Hühnchen als Einlage serviert. Sie werden manchmal aber auch im indonesischen Essen Pangsit verwendet.
Tahu Telur ist ein rein vegetarisches Gericht und ist eine Art Tofu-Omelette. Eier, Tofu und Gemüse werden miteinander vermengt und in einer Pfanne mit Öl frittiert. Das typische Street-Food-Gericht wird traditionell mit Erdnüssen frischen Kräutern und einer scharfen Sauce serviert.
Wer auf gebackene Banane beim Chinesen steht, wird Pisang Goreng lieben! Der Klassiker unter den indonesischen Süßspeisen besteht aus Bananenscheiben oder manchmal auch ganzen Bananen, die in einen Teig getunkt und frittiert werden. Wenn Ihr über einen Nightmarket schlendert oder bei Straßenhändlern vorbei kommt, kann das zubereitete Gebäck schnell mit frittiertem Fleisch verwechselt werden. Fragt im Zweifelsfall einfach nach.
Zugegeben: Ein wenig gewöhnungsbedürftig sieht dieses indonesische Dessert schon aus. Geschmacklich wird es Euch aber definitiv überzeugen, sofern Ihr auf Kokosnussmilch und Milchreis steht. Bei Bubur Hitam handelt es sich nämlich um schwarzen Klebreis, der in gesüßter Kokosnussmilch serviert wird. Auf Märkten wird der schwarze Reispudding meist in Plastikdosen verkauft. Die Kokosnussmilch erhaltet Ihr in einer kleinen Tüte dazu.
Ein weiteres Dessert aus der Kategorie „gewöhnungsbedürftig“ ist Es Buah. Hierbei handelt es sich um eine Art Fruchtcocktail, der aus gewürfelten Früchten besteht. Was Es Buah von einem typisch deutschen Fruchtcocktail unterscheidet, sind die exotischen Früchten, die hierbei benutzt werden, wie Honigmelone, Papaya, Jackfruit, Kürbis oder Kolang Kaling, welches eine glitschige Konsistenz hat. Aufgefüllt werden die Früchte anschließend mit einer dickflüssigen, süßen Kondensmilch und Eiswürfeln.
Die indonesische Version von Raffaello heißt Klepon! Die kleinen Kugeln bestehen aus einer Art Reiskuchen, der mit warmen und flüssigen Palmzucker gefüllt ist. Von außen werden die Kugeln von Kokosnussraspeln ummantelt. Die grüne Farbe erhält der Teig übrigens durch seine Hauptzutat Pandanwasser. Dieses wird aus den Blättern der Pandanpalme gewonnen.
Bolu Kukus sind eine Art Muffins, die, und das ist das besondere an ihnen, nicht gebacken sondern gedämpft werden. Dadurch sind sie besonders luftig und saftig. Bolu Kukus gibt es in den unterschiedlichsten Farbvarianten, die meisten sind jedoch grün, pink und/oder gelb.
Serbai sind kleine Pfannkuchen, die aus Reismehl und Kokosnussmilch hergestellt werden. Manchmal können sie grün gefärbt sein, wenn Pandanwasser hinzugefügt wird. Serviert werden sie entweder mit Kokosblütensirup oder Kinca, einer süßen, bräunliche Sauce, die aus Kokosnussmilch hergestellt wird.
Auch wenn man sich eigentlich in ganz Indonesien darauf verlassen kann, dass die Einheimischen Englisch verstehen und auch sprechen (Englisch ist ein Pflichtfach an indonesischen Schulen), kann es durchaus passieren, dass man mit seinem Englisch nicht weiter kommt. Je nachdem, wo Ihr Euch befindet, sind die Gerichte nur auf indonesisch ausgezeichnet. Damit Ihr einen groben Überblick habt, habe ich Euch hier die wichtigsten und hilfreichsten indonesischen Wörter zusammengestellt, die Euch beim Essen in Indonesien weiterhelfen können.