Wer denkt, Gran Canaria besteht nur aus traumhaften Stränden, der kennt die wunderschönen Naturgebiete rund um die kanarische Insel noch nicht. In diesem Artikel stelle ich Euch eine Auswahl der faszinierendsten und beeindruckendsten Nationalparks und Naturparks des „Miniaturkontinents“ vor. Ihr erfahrt, was diese so besonders und Gran Canaria zum Biosphärenreservat macht.
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Karte
Alle hier beschriebenen Nationalparks und Naturparks habe ich Euch für eine bessere Übersicht in der Karte markiert. So könnt Ihr gleich nachvollziehen, wie weit der nächste Ort entfernt ist oder welchen Ihr gerne besuchen wollt.
Tamadaba Nationalpark
Wie La Gomera den Nationalpark Garajonay und Lanzarote den Nationalpark Timanfaya hat, besticht auch Gran Canarias mit seinem Tamadaba Nationalpark. Mit seinen eindrucksvollen Naturlandschaften befindet er sich im nordwestlichen Bereich der Kanareninsel.
Steigt auf den Felsen von Faneque, haltet einen Moment inne und genießt einfach den Ausblick auf die Küste. Hier findet Ihr auch den beliebten Aussichtspunkt Mirador El Balcón.
Bestaunt auch die natürlichen Schluchten und Hänge, wenn Ihr auf den kräftigen Felsmassiven unterwegs seid und werft einen Blick über den großen Kiefernwald, der zahlreiche Tier- und Pflanzenarten beheimatet. Außerdem findet Ihr hier einen geheimnisvollen Nebelwald. Das Gebiet ist übrigens das am wenigsten vom Menschen beeinflusste auf Gran Canaria und gehört sogar zum UNESCO Biosphärenreservat – hier gibt’s also Natur pur!
Special Tipp:
Es gibt auch viele kleine und gemütliche Unterkünfte in den Nationalparks. Dort könnt Ihr die Natur genießen und so richtig zur Ruhe kommen. Außerdem lernt Ihr so die authentische Seite der kanarischen Insel kennen.
Rural del Nublo Park
In der Mitte der Insel befindet sich mit dem Rural del Nublo Park ein weiteres Highlight der Natur, gekennzeichnet durch seine spektakulären Steilabhänge, Kiefernwälder und Stauseen. Es ist auch der größte Naturraum der Insel. Auf den Wegen gibt es überall Picknickplätze für eine Pause während Eurer Wanderung und auch Zeltplätze.
Dörfer
Zwei der schönsten Bergdörfer Gran Canarias, Artenara und Tejeda, sind hier wundervoll in die Landschaft eingebettet.
Lest hier mehr zu den schönsten Dörfern auf der Kanareninsel wie auch Fataga oder Firgas:
Aussichten und höchste Erhebungen
Genießt den Ausblick vom Roque Nublo, dem „Wolkenfels“ und Wahrzeichen Gran Canarias und macht auf jeden Fall einen Stopp beim Roque Bentayga, dem zentral gelegenen Berg und dem „Herz der Insel“.
In luftige Höhen geht es auf den Pico de las Nieves, dem höchstgelegenen Punkt auf Gran Canaria! Hier schneit es sogar im Winter manchmal. Bei gutem Wetter kann man von hier bis nach Teneriffa zum Vulkankegel Teide, dem höchsten Berg Spaniens gucken. Das ist übrigens der dritthöchste Inselvulkan der Erde
Was Ihr außerdem nicht verpassen dürft, ist der beeindruckend große Vulkankrater Caldera Tejeda, sowie der nahegelegene Aussichtspunkt Cruz de Tejeda. An dem Aussichtspunkt könnt Ihr übrigens den spektakulärsten Sonnenuntergang bestaunen. Ganz in der Nähe befindet sich auch die 80 Meter tiefe Caldera de los Marteles, ein weiterer beeindruckender Krater, der bei einem Ausbruch entstanden ist.
Weltnaturerbe Risco Caído
Erwähnenswert ist hier auch Spaniens jüngstes Weltkulturerbe: Die Höhlensiedlung von Risco Caído. Das Interpretationszentrum mit vielen Infos rund um die Kulturstätte befindet sich in Artenara. Checkt für die Öffnungszeiten die Internetseite vom Besucherzentrum.
Dünen von Maspalomas
Von einer ganz anderen Seite präsentiert sich Gran Canaria auf den sandigen Dünen von Maspalomas. In der Nähe vom bekannten Playa del Inglés liegen diese atemberaubenden Sandformationen, bei denen Ihr vermuten könntet, Ihr befindet Euch in einer Wüste.
Innerhalb Europas werdet Ihr solche Dünen nicht noch einmal finden, vor allem nicht in dieser Größe: Die Dünen erstrecken sich über eine Länge von sechs Kilometern und eine Breite von zwei Kilometern, was insgesamt 4 Quadratkilometer ausmachen! Manche Hügel sind 20 Meter hoch.
Hier könnt Ihr ganz entspannt den Sonnenauf- oder -untergang bewundern.
Weitere Geheimtipps für Gran Canaria findet Ihr hier:
Reserva Natural Integral de Inagua
Botanikfreunde hier besonders staunen: Im Reserva Natural Integral de Inagua befindet sich eine beeindruckende Ansammlung verschiedener Pflanzenarten. Besonders der Pinienwald ist hier markant und bietet einen Lebensraum für viele Tiere.
Außerdem befinden sich hier – umgeben von Steilwänden und hügeligen Landschaften – auch Ansammlungen der schönen kanarischen Kiefern. Auch dieses Naturschutzgebiet gehört zum Biosphärenreservat.
Naturpark Bandama
Im Osten Gran Canarias befindet sich der Naturpark Bandama. Er setzt sich aus dem größten Vulkankrater der Kanareninsel, der Caldera de Bandama (1.000 Meter breit; 170 Meter tief) und dem Gipfel Pico de Bandama, einem schönen Aussichtspunkt, zusammen.
Mitten im Krater befindet sich ein idyllisches Bauernhaus und wenn Ihr die Kraterwände beachtet, könnt Ihr in der Vulkanlandschaft Höhlenwohnungen der Ureinwohner erkennen. Vom Gipfel aus habt Ihr sogar eine gute Aussicht auf die Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria. Hier wandert Ihr auf ausgeschilderten Wegen an Flechten, Kakteen, Oliven- und Eukalyptusbäumen vorbei.
In der Nähe befindet sich zudem das Dorf Valsequillo, von wo aus zahlreiche ausgeschilderte Wanderrouten starten. Im kleinen Stadtzentrum könnt Ihr Euch die sehenswerte Kirche anschauen.
Parque Rural de Doramas
Eine mystische Stimmung kommt auf, wenn Ihr in den höheren Lagen des Parque Rural de Doramas unterwegs seid, denn oftmals herrscht hier dichter Nebel. Hier gibt es neben natürlichen Landschaften auch landwirtschaftliche und kulturell bedeutsame Gegenden.
Die Oberläufe der Schluchten Azuaje oder Los Tilos de Moya zeugen von der natürlichen Vielfalt Gran Canarias. Eine weitere Besonderheit dieses Naturgebiets und Ökosystems ist die Ansammlung beeindruckender Lorbeerwälder, die sogar einen Teil eines üppigen Regenwaldes ausmachen. In den feuchteren Gebieten des Lorbeerwaldes kommt auch die endemische Baumheide vor. So präsentiert sich auch eine weitere Facette der Gran Canarischen Natur.
Special Tipp:
Nehmt Euch einen Mietwagen und bleibt flexibel, Euch die Naturschönheiten ganz nach Belieben anzuschauen. Das Auto sollte im besten Fall klein und wendig sein, weil viele Ziele nur über steilere Serpentinen oder Bergpässe mit vielen Höhenmetern erreicht werden können. Haltet dabei immer wieder an den Aussichtsplattformen in den Bergen an.
Parque Natural de Pilancones
Wer Lust auf spektakuläre und auch geologisch beeindruckende Schluchten hat, der sollte sich in den südlich gelegenen Parque Natural de Pilancones begeben. Die auf den Gipfeln gelegenen Pinienwälder stellen ein Vogelschutzgebiet vieler kanarischer Arten dar.
Außerdem gibt es hier eine Vielzahl an Palmen und und besonderen Pflanzenarten, wie dem Drachenblutbaum, was diese Naturlandschaft umso schöner macht.
Weitere Naturparks
Diese National- und Naturparks waren nur der Anfang. Besucht bei Eurer Reise nach Gran Canaria auch die folgenden beeindruckenden Naturlandschaften, denn sehenswert sind sie definitiv alle!
- El Brezal
- Reserva Natural Especial de Los Tilos
- Montañón Negro und Pinos de Gáldar
- Roque de Aguayro
- Monumento Natural Tauro
- Schlucht Barranco de Guayadeque