Die günstigste und abenteuerlustigste Variante um durch Guatemala zu reisen ist garantiert mit einem Rucksack auf dem Rücken. Guatemala hat vor allem für junge Reisende mit einem kleinen Budget viel zu bieten. Rauchende und blubbernde Vulkane, hohe Gebirge, grüne Mangrovenlandschaften und Maya Tempel warten darauf, von Euch entdeckt zu werden. Bevor Ihr Euch aber Euren Rucksack auf den Rücken schnallt, möchte ich Euch noch ein paar wichtige Infos und Tipps mit auf den Weg geben. Von mir erfahrt Ihr in diesem Beitrag, welches Mindestbudget Ihr einplanen solltet, alles über die Transportmittel vor Ort, wie und wo Ihr günstig essen, trinken und schlafen könnt und wie eine Route durch das Land aussehen könnte.
Backpacking in Guatemala
Kosten
Ihr fragt Euch, ob Euer Budget ausreicht, um einmal quer durch Guatemala zu reisen? Wer nicht ständig in den nobelsten Restaurants Essen geht und Ausschau nach kleinen, einheimischen Restaurants hält, der kann auf jeden Fall eine Menge Geld sparen. In Guatemala gibt es einige Backpacker Hostels, die Euch günstig ein Bett in einem gemischten Schlafsaal mit Gemeinschaftsduschen und Küche anbieten. Dort habt Ihr dann sogar die Möglichkeit, einfach selber zu kochen und dabei noch mehr zu sparen, plus: Ihr trefft garantiert auf andere Reisende. Wenn Ihr sparsam mit Eurem Geld umgeht, dann kommt Ihr gut mit rund 20 Euro pro Tag aus. Wie sich Euer Mindestbudget für den Tag zusammensetzt, seht Ihr hier:
Tagesbudget
- Essen: 3 bis 10 Euro
- Getränke: 0,50 bis 1,50 Euro
- Unterkunft: 6 bis 10 Euro
- Chicken Bus: 0,50 bis 2 Euro
- Fernbusse: 3 bis 8 Euro
Geld abheben
Die Landeswährung in Guatemala ist der Quetzal. Ein Euro entspricht je nach Wechselkurs acht bis zehn Quetzal. Kreditkarten werden in den meisten Restaurants und Shops akzeptiert, an Geldautomaten könnt Ihr ganz bequem Bargeld abheben. Wenn Ihr vor Ort Geld tauschen wollt, solltet Ihr lieber US-Dollar mitnehmen, denn Euros werden eher selten gewechselt und der Tausch von Dollar in Quetzal ist billiger. Achtet unbedingt darauf, nur Geldautomaten in Banken zu benutzen oder welche die durch Kameras überwacht werden. Überprüft am besten auch regelmäßig Eure Kontobewegungen, denn in Guatemala kommt es häufig zum Bankkarten-Betrug. Generell solltet Ihr nicht allzu viel Bargeld mit Euch herumtragen.
Transport
In Guatemala könnt Ihr Euch definitiv auf sehr günstige Preise für öffentliche Verkehrsmittel freuen. Auch wenn Ihr die meisten Orte größtenteils zu Fuß erkunden werdet, müsst Ihr garantiert die ein oder andere längere Strecke mit dem Bus zurücklegen. In größeren Orten und Städten fahren überall die Camionetas (oder auch Chicken Buses genannt) herum. Das sind alte Schulbusse aus den USA, die kunterbunt angemalt sind und in denen Ihr garantiert viel Reggaeton hören werdet. Eine Fahrt kostet meistens nur ein paar Cent bis zwei Euro und die Busse halten auf Ihrer Route für Euch – wo auch immer Ihr wollt – an. Für längere Strecken eignen sich am besten Überlandbusse. Die Straßen sind im ganzen Land recht gut ausgebaut, für eine Strecke von beispielsweise 200 Kilometern müsst Ihr etwa vier Stunden Fahrt einplanen. Die Fahrten mit dem Fernbus sind echt billig, je nach Entfernung zahlt Ihr drei bis acht Euro.
Essen & Trinken
Die Küche ist von mehreren Einwanderungswellen geprägt worden, bei denen verschiedene Esskulturen mit in das Land gebracht wurden. Hauptsächlich trefft Ihr auf viele Elemente aus der Mexikanischen Küche, sprich: Reis, Bohnen, Maisbrei, Tortillas, Enchiladas und ganz viel Fisch. Das bekannteste Gericht in Guatemala ist das Fiambre, ein Salat mit bis zu 50 verschiedenen Zutaten, ein einheitliches Rezept gibt es hierfür nicht. Ihr werdet also im ganzen Land immer wieder auf andere Variationen treffen. Hauptbestandteile sind Salat, Gemüse, Ei und Fleisch. In billigen Restaurants bekommt Ihr eine vollständige Mahlzeit ab drei Euro, in den meisten Restaurants kostet das teuerste Gericht nicht mehr als rund zehn Euro. Am liebsten trinken die Guatemalteken frisch gepressten Fruchtsaft, Kaffee oder Rum. Guatemala gilt als die Heimat des besten Rums der Welt. Während der Happy Hour bekommt Ihr Drinks sogar für unter einen Euro!
Übrigens: Verständigen kannst du dich auf deiner Reise teilweise mit Englisch. Mit ein paar Spanischkenntnissen kommst du sehr weit und kannst dich vor allem auch mit den Locals abseits der Touristengebiete verständigen.
Hostels
Wie viel Ihr für Eure Unterkunft zahlt, kommt natürlich darauf an, ob Ihr in der Haupt- oder Nebensaison unterwegs seid. Am günstigen kommt Ihr in einem Hostel unter. Ein Bett in einem Schlafsaal bekommt Ihr schon ab sechs bis zehn Euro pro Nacht. In manchen Unterkünften ist das Frühstück sogar mit im Preis inbegriffen, WLAN habt Ihr eigentlich überall. Ihr habt auch die Möglichkeit, in einem Zelt zu übernachten, am Besten nur auf Zeltplätzen. Wild campen ist in Zentralamerika nämlich nicht ganz so sicher, wie Ihr es aus europäischen Ländern kennt. Zeltplätze sind meistens noch billiger als ein Hostelbett und Ihr habt Zugang zu gemeinschaftlichen Duschen und Toiletten. Wer es etwas exotischer möchte, kann auch in einem Baumhaus übernachten, hier kostet eine Nacht allerdings rund 23 Euro.
Packliste
Auf Eurer Reise müsst Ihr Euch definitiv auf extreme Klimaunterschiede einstellen, denn wenn Ihr einmal durch das ganze Land reist, passiert Ihr alle Klimazonen. Der Norden des Landes ist von dichtem Dschungel bewachsen und meistens drückend heiß. Um Antigua herum herrscht gemäßigtes Wetter, in der Gegend um Monterrico ist es das ganze Jahr über sehr heiß. Zudem herrscht von Mai bis Oktober Regenzeit. Ihr braucht also Kleidung für jedes Wetter und solltet dabei vor allem auf Funktionalität achten. Mehr über das Wetter in Guatemala könnt Ihr in meinem Artikel zur besten Reisezeit nachlesen. Zudem solltet Ihr unbedingt auf Eure Wertgegenstände achten und so wenig wie möglich davon mitnehmen. Bewart vor allem Eure wichtigsten Reisedokumente, wie Reisepass und Visum, an einem sicheren Platz auf – entweder verschlossen in Eurem Hostel oder in einer Bauchtasche nah am Körper. Generell solltet Ihr Wertsachen wie Schmuck und teure Handys nicht zur Schau stellen oder lieber zu Hause lassen. Was auf Eurer Reise durch Guatemala auf keinen Fall fehlen darf, habe ich Euch hier aufgelistet:
- Bauchtasche
- Vorhängeschloss
- Regenjacke
- Wanderschuhe
- Reise-Handtuch
Was Ihr sonst noch gebrauchen könntet, findet Ihr auf meiner ausführlichen Packliste zum downloaden und ausdrucken zusammengestellt, damit Ihr auf keinen Fall etwas wichtiges vergesst!
Routen
Nachdem Ihr nun bestens über eine Backpacking Reise durch Guatemala Bescheid wisst, solltet Ihr Eure Route planen. Dabei solltet Ihr Euch überlegen, wie viel Zeit Ihr mitbringen solltet und was Ihr alles sehen und erleben wollt. Da das Land nicht sehr groß ist, könnt Ihr innerhalb von ein bis zwei Wochen definitiv schon einiges sehen. Zum Vergleich: Deutschland ist drei mal so groß wie Guatemala. Eine komplette Reise mit allen Highlights dauert rund 20 bis 30 Tage, je nachdem wie lange Ihr an einem Ort bleiben wollt. Ihr könnt durch Vulkanlandschaften wandern, Maya-Tempel und historische Städte besichtigen oder den tropischen Regenwald mit seiner Artenvielfalt erkunden.
Wie eine mögliche Route einmal quer durch ganz Guatemala aussehen könnte, habe ich Euch hier einmal aufgezeichnet:
Die Hauptstadt Guatemala City solltet Ihr auf keinen Fall verpassen. In Tikal könnt Ihr die Kultur der Maya kennenlernen und wunderschöne, alte Tempel und Ruinen besichtigen. Auf einer Wanderung auf dem aktiven Volcan de Pacaya oder beim Planschen in einem der türkis blauen Naturpools mitten in dem Naturschutzgebiet Semuc Champey könnt Ihr die atemberaubende Natur bewundern. Sehenswert sind auch der idyllische Lago die Atitlan und der Strand in Monterrico mit schwarzem Vulkansand.