Island ist bekannt für seine vielen heißen Quellen, die überall im Land aus der Erde sprudeln. Doch nicht nur dort könnt Ihr Euch bei einem Bad in den Lagunen so richtig entspannen, auch in anderen Ländern Europas tritt heißes Grundwasser an die Erdoberfläche. Habt Ihr zum Beispiel schon Mal von den Sinterterrassen in Pamukkale gehört oder Euch ein Bad im Thermalsee von Hévíz genehmigt? Die heißeste Quelle Europas liegt übrigens im deutschen Bad Blumenau und erreicht eine Temperatur von bis zu 107 °C. In diesem Artikel stelle ich Euch die eindrucksvollsten Thermalquellen Europas vor, in deren heißen Becken Ihr das wärmende und heilende Wasser genießen könnt.
Die eindrucksvollsten Thermalquellen Europas
Allgemeines
Bevor Ich Euch die eindrucksvollsten Thermalquellen Europas vorstelle, möchte ich Euch wichtige Hintergrundinformationen zu diesem Phänomen geben. Grundsätzlich handelt es sich bei einer Thermalquelle um einen Austritt von Grundwasser, das deutlich wärmer ist, als das Wasser in Oberflächennähe. Thermalquellen werdet Ihr vor allem in Gebieten finden, in denen eine erhöhte vulkanische Aktivität herrscht. Aber auch in Regionen, in denen Strömungen tief unter der Erde zirkulieren, können heiße Quellwasser auftreten. Die Erhitzung des Wassers spielt sich bereits tief unter der Erde ab. In Deutschland muss eine Quelle mindestens 20 °C warm sein, um als heiße Quelle zu gelten. Die höchste Dichte heißer Quellen befindet sich übrigens im Yellowstone-Nationalpark in den USA, denn dort haben 62 Prozent aller heißer Quellen ihren Ursprung. Wie ich bereits erwähnt habe, wird das Wasser heißer Quellen häufig zu Behandlungszwecken genutzt. In den Thermalbädern des Böhmischen Bäderdreiecks zum Beispiel werden die heißen Brunnen unter anderem bei Atemwegs- oder Hauterkrankungen eingesetzt. Aber auch bei Gelenkbeschwerden, Allergien oder Mukelverspannungen sollen die heißen Quellen Linderung verschaffen.
Blaue Lagune
Zu den bekanntesten Thermalquellen in Europa gehört die Blaue Lagune in Island. Im milchig-blauen Wasser des Thermalbeckens könnt Ihr bei etwa 39 °C Durchschnittstemperatur ein wärmendes Bad einnehmen. Die Blaue Lagune befindet sich im Südwesten der Insel auf der Reykjanes-Halbinsel auf einer Fläche von etwa 5.000 Quadratmetern. Entstanden ist die Blaue Lagune jedoch keineswegs natürlich, sondern als Erzeugnis eines Geothermalkraftwerks, das sich in unmittelbarer Nähe des Sees befindet. Um die Stromerzeugung dieses Kraftwerks zu gewährleisten, wird heißes Wasser, das eine Temperatur von bis zu 240 °C erreicht, tief aus der Erde nach oben gepumpt. Das überschüssige Wasser wird anschließend in das umliegende Lavafeld geleitet. Das Wasser der Blauen Lagune wurde kurz nach ihrer Entstehung in erster Linie zur Behandlung von Schuppenflechte genutzt. Im Jahr 1987 eröffnete dort dann das erste Thermalbad für Menschen, die unter Hautproblemen litten. Heute hat die Blaue Lagune vielmehr den Charakter einer Wellnessoase, in der sich Touristen und Einheimische gleichermaßen verwöhnen lassen. Neben Massagebehandlungen könnt Ihr es Euch hier auch in einer der eigens errichteten Saunas oder Dampfbädern gut gehen lassen. Weitere Informationen zu Eurem Island Aufenthalt findet Ihr in meinen Island Tipps.
Cascate del Mulino
Die meisten Thermalquellen Italiens findet Ihr in der Toskana. Zu den schönsten Thermalquellen zählen die Schwefelquellen der Cascate del Mulino in der Nähe von Saturnia. Der mittelalterliche Ort Saturnia liegt auf einem Hügel im südlichen Teil der Toskana in der Provinz Grosseto. Obwohl Saturnia selbst mit seinen Zeugnissen längst vergangener Zeiten eine eindrucksvolle Historie aufzuweisen hat, kommen die meisten Besucher aufgrund der Thermalquellen in diese Region. Die Quellen sollen eine heilende Wirkung bei Beschwerden mit Gelenken und Haut haben. Das Wasser der Quellen ist äußerst schwefelhaltig und weist zudem eine große Menge an Kohlendioxid auf. Die Temperatur der Quelle beträgt 37 °C, die Fließgeschwindigkeit mehr als 800 Liter Wasser pro Sekunde. Das Baden in den angelegten Becken mitten in der Natur ist kostenlos. Es gibt allerdings auch ein Thermalhotel, das Euch zusätzlich Anwendungen bietet. Weitere Informationen zu diesen Quellen findet Ihr in meinem Artikel.
Thermalsee Hévíz
Der größte natürliche und gleichzeitig biologisch aktive Thermalsee liegt in Hévíz, einer Stadt im Westen Ungarns. Der See befindet sich nur wenige Kilometer vom größten Binnensee Mitteleuropas, dem Balaton, entfernt und erstreckt sich auf einer Fläche von 4,4 Hektar. Man geht davon aus, dass der Binnensee und der Thermalsee etwa zur selben Zeit vor etwa 20 000 Jahren entstanden sind. Versorgt wird der See durch eine Quelle, die sich in rund 38 Metern Tiefe befindet. Dies ist übrigens zugleich auch die tiefste Stelle des Gewässers. Obwohl aus Dokumentationen hervorgeht, dass der See schon seit der Steinzeit bekannt ist, wurde die heiße Quelle erst seit dem 18. Jahrhundert als Badesee und Kurort genutzt. Die Zusammensetzung des Wassers ergibt sich in erster Linie aus einer Mischung an Schwefel, Magnesium, Calcium und Hydrogencarbonat. Zwar eignet sich das Ufer dank seiner geringen Tiefe gut zum Baden, aufgrund der leicht radioaktiven Strahlungen solltet Ihr Euch allerdings nicht länger als 30 Minuten am Stück im Wasser aufhalten. In der warmen Zeit des Jahres erreicht der See Temperaturen von bis zu 36 Grad. In den Wintermonaten beträgt die Temperatur etwa 23 bis 25 Grad. Aufgrund dieser konstant warmen Temperaturen kann der See ganzjährig zum Baden genutzt werden. Eine weitere Besonderheit der heißen Quelle ist, dass sich das Wasser selbst erneuert. Innerhalb von 72 Stunden werden die Mineralien dank der starken Aktivität des Sees komplett ausgetauscht. Um den See vor dem Überlaufen zu bewahren, wurde ein Kanal eingerichtet, der das Wassers ableitet.
Sinterterrassen Pamukkale
Im Westen der Türkei, in der Kreisstadt Pamukkale, findet Ihr die beeindruckenden strahlend weißen Kalksteinterrassen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Schon im zweiten und dritten Jahrhundert wurden die Sinterterrassen als Kurort genutzt. Heute sind sie eine beliebte Touristenattraktion. Die Terrassen liegen an einer Felskante und werden von heißem Wasser gespeist. Kühlt sich das Wasser ab, entstehen Kalkablagerungen, durch die diese eindrucksvolle Landschaft geformt wurde. Wenn Ihr den Sinterterrassen einen Besuch abstatten wollt, müsst Ihr zum Schutz der Natur vorab die Schuhe ausziehen. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch im Sonnenuntergang. Dann leert sich das Gebiet und es sind nur noch wenige Touristen vor Ort. Aber Vorsicht: Das Baden ist hier nur in künstlich angelegten Betonbecken gestattet.
Thermopylen
Ein echter Geheimtipp sind die Quellen der Thermopylen, die Ihr in Griechenland, rund 200 Kilometer nördlich von Athen, findet. Die heißen Quellen befinden sich genau auf dem Gebiet, in dem im Jahr 480 vor Christus die Schlacht bei den Thermopylen ausgetragen wurde. Östlich der Hauptstraße, die von Lamia nach Athen führt, findet Ihr ein Flussbett, das extra zum Baden aufgestaut wurde. Ein echtes Highlight ist außerdem der künstlich angelegte Wasserfall, dessen Wasser sich in das Flussbett ergießt. In dieser Gegend trifft man eher selten auf Touristen. Das Wasser dieser heißen Quellen hat eine Temperatur zwischen 40 und 42 °C.
Habt Ihr mit meinem Artikel zu den eindrucksvollsten Thermalquellen Europas Lust bekommen, nun selbst ein Bad in den heißen Quellen Europas zu nehmen? Dann lasst Euch von meinen Urlaubsschnäppchen inspirieren und plant Euren nächsten Wellness-Trip. Möchtet Ihr alle Deals direkt auf’s Smartphone erhalten, könnt Ihr Euch außerdem für meinen Deal Alarm oder Newsletter anmelden.