In unserem Artikel zum Karneval in Venedig erfahrt Ihr historische Fakten und Wissenswertes zum damaligen und heutigen venezianischen Karneval, den Bräuchen und seinen Attraktionen.
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Karneval in Venedig
Karneval gehört zu den buntesten und fröhlichsten Festen des Jahres, das nahezu auf allen Kontinenten gefeiert wird. Ob Faschingsumzüge in Hochburgen wie Köln, Düsseldorf und Mainz oder farbenfrohe Paraden wie in Rio de Janeiro oder Gran Canaria– in vielen Kulturen und Nationen verwandeln sich die Straßen und Gassen Anfang des Jahres in ein leuchtendes Meer bunter Kostüme und feierwütiger Menschenmassen.
Auf eine lange Tradition und Geschichte kann auch der Karneval in Venedig, in der Region Venetien, zurückblicken. Er findet 2024 vom 27.1.2024 – 13.2.2024 statt.
Herrscht in Deutschland häufig das Motto „Je flippiger und ausgefallener, desto besser“, basieren die Kostüme in der Lagunenstadt überwiegend auf historischer Grundlage. Die aufwändigen Gewänder versprühen einen ganz eigenen eleganten und prunkvollen Charakter.
Nicht wegzudenken sind zudem die Masken, für die Venedig bekannt ist und die Ihr auch heute noch während der zahlreichen Festlichkeiten in der Zeit bis zum Aschermittwoch, am 14.2., bewundern könnt.
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Karneval heute
Der Karneval in Venedig ist mittlerweile eine richtige Touristenattraktion geworden. Neben zahlreichen Urlaubern, die gezielt in der Karnevalszeit nach Venedig kommen, strömen auch immer mehr Tagestouristen zu den Festlichkeiten.
Plant Ihr einen Besuch, solltet Ihr Euch daher frühzeitig um Flüge und ein Hotel kümmern. Auf Skyscanner* könnt Ihr Euch beispielsweise über günstige Flüge informieren.
Offiziell beginnt das moderne Karnevalsfest jedes Jahr am Sonntag 10 Tage vor Aschermittwoch mit dem sogenannten Volo dell’Angelo, dem Engelsflug.
Um kein Event zu verpassen, solltet Ihr bereits einige Tage vor der offiziellen Eröffnung anreisen, denn bereits vorab finden etliche Veranstaltungen und Umzüge statt. Das Besondere in Venedig: Hier wird sowohl an Land als auch auf dem Wasser gefeiert. Ihr könnt also über die Rialtobrücke flanieren und Euch das Fest von oben anschauen.
Wenn Ihr Euch dem geselligen Treiben und Trubel in den Gässchen anschließt, müsst Ihr damit rechnen, dass die Straßen der Stadt zu dieser Zeit sehr voll sein werden. Denn in der Karnevalszeit werden auf vielen kleinen Bühnen zahlreiche Darbietungen und Aufführungen unter anderem von Akrobaten gezeigt.
An allen Ecken und wenige Gehminuten entfernt, findet Ihr Artisten und Künstler, die Ihre Vorstellungen zum Besten geben. Außerdem findet jedes Jahr am Faschingssonntag eine Parade und zur Karnevalszeit auch ein großer Maskenball statt.
Zu den Höhepunkten zählt außerdem die Krönung des besten Kostüms am Faschingsdienstag, denn der Fokus des venezianischen Karnevals liegt vor allem auf den teuren Masken und edlen, aristokratisch angehauchten Kostümen.
Wenn Euch die Menschenmassen zu viel sind, dann plant Euren Venedig Trip lieber für einen anderen Zeitraum, denn wer in der Karnevalszeit nach Venedig kommt, kommt in erster Linie zum Bestaunen der eleganten Kostüme und Masken.
Events, die Ihr nicht verpassen solltet:
- Engelsflug: Wie wir bereits erwähnt haben, wird die Karneval-Saison mit dem traditionellen Engelsflug am Sonntag 10 Tage vor Aschermittwoch offiziell eröffnet. Dabei schwebt eine verkleidete Artistin, begleitet von Musik und an einem Stahlseil befestigt, vom Glockenturm des Markusdoms auf dem Markusplatz hinab zum Dogenpalast.
- Opening und Festa delle Marie: Bereits vor der offiziellen Eröffnung findet am Samstag mit dem Marienfest das erste Event statt, bei dem die zwölf schönsten Mädchen im Gran Teatro di San Marco gekürt werden. Außerdem findet an diesem Tag bereits ein Festumzug statt, der auch vom Wasser aus unterstützt wird.
- Kostümwettbewerb: Am Sonntag wird außerdem das beste Karnevalskostüm gekrönt. Eine Jury sucht aus 300 Kostümen die 80 schönsten für das große Finale aus.
Karneval frĂĽher
Der Karneval in Venedig hat eine lange Tradition, was Ihr nicht zuletzt an den bis heute historisch anmutenden Kostümen erkennen könnt. So wird bereits im 13. Jahrhundert zum ersten Mal das Tragen von Masken erwähnt. Seine prunkvollste und pompöseste Zeit erlebte der venezianische Karneval allerdings im 18. Jahrhundert zu Lebzeiten des Schriftstellers Giacomo Casanovas, der berühmt für seine Schilderung zügelloser Liebschaften war. Auch der Karneval wurde zu dieser Zeit ausschweifend und in lockerem Rahmen gefeiert.
Jedoch endete diese Hochzeit mit der Machtübernahme durch Napoléon Bonaparte, der die damalige Republik Venedig an Österreich angliederte. Durch den damit einhergehenden wirtschaftlichen Einbruch wurde auf edle und üppige Festlichkeiten verzichtet. Außerdem sollen in dieser Zeit auch Verbote ausgesprochen worden sein, die zum Beispiel das Maskentragen untersagten.
Zusätzlich wurden nach der Niederlage Venedigs im ersten italienischen Unabhängigkeitskrieg öffentliche Veranstaltungen boykottiert, um passiven Widerstand zu leisten. Trotz allem wurde die Tradition des Karnevals in Venedig aufrecht erhalten, wenn auch nur in kleinem Stil.
So fanden viele Karnevalsveranstaltungen in privatem Umfeld statt. Erst mit der Vereinigung Venedigs mit Italien am 18. Oktober 1866 wollte man die Feste in großem Stile wieder aufleben lassen. Endgültig zurückgekehrt ist der Karneval allerdings erst im Jahr 1976 mit dem Film „Casanova“, der das Leben
Giacomo Casanovas darstellt und damit auch den venezianischen Karneval thematisiert.
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Masken und KostĂĽme
Bekannt ist der venezianische Karneval vor allem für seine kunstvollen Masken, die während der Karnevalszeit beliebte Fotomotive darstellen. Ihren Ursprung haben einige Masken in der Zeit der italienischen Commedia dell’arte, einer Theaterform, die anstelle von Individuen auf Typen und Masken zurück greift.
Aus dieser Schauspielkunst stammt auch die Halbmaske, die nur eine Hälfte des Gesichts verdeckt und auch im modernen Karneval gerne getragen wird. Diese Masken waren in der Zeit der Commedia dell’arte übrigens in erster Linie als Sprechmasken in Gebrauch und werden im Karneval gerne getragen, um das Essen und Trinken zu erleichtern.
Jedoch wurden im früheren Venedig nicht nur während des Karnevals Masken getragen, sondern auch in den beiden Wochen vor Pfingsten und in der Zeit vom 5. Oktober bis zum 16. Dezember. Zusätzlich zu den typischen Masken wurden auch damals schon Verkleidungen wie beispielsweise die Bauta, die auch außerhalb des Karnevals zu bestimmten Anlässen und Zeremonien erlaubt war, populär.
Nachbildungen der Masken aus der Commedia dell’arte könnt Ihr auch im heutigen Karneval noch bewundern.
Venezianische Masken
- Bauta: Bei der Bauta handelt es sich um eine weiße Maske, die zusammen mit einem schwarzen Umhang getragen wurde, um Anonymität zu wahren und Schichten und Klassen zu umgehen.
- Pulcinella: Diese Maske hat eine lange Nase, die an einen Schnabel erinnert. Pulcinella verkörpert dabei einen Diener, der sehr einfältig aber auch listig und schlau ist. Das Kostüm der Figur war zunächst vor allem in grün, rot und braun gehalten, wurde mit der Zeit allerdings zu einem weißen Kostüm mit schwarzer Halbmaske und länglichem Hut.
- Zanni: Auch diese Maske hat einen langen Schnabel und war in der Commedia dell’arte eine Dienerfigur, die die unteren Schichten symbolisieren soll. Im Gegensatz zur Figur Pulcinella hatte der Zanni allerdings einen eher geringeren Bildungsstand.
- Arlecchino: Charakteristisch für den Arlecchino bzw. Harlekin ist das Kostüm aus Flicken, das häufig in den Farben gelb, rot und blau gehalten wird. Arlecchino trägt eine schwarze Maske vor den Augen und kann eine Beule oder ein Horn als Zeichen seiner teuflischen Art aufweisen. Die Figur ist für ihre wechselnden Rollen bekannt, die auch sehr gegensätzliche Attribute wie Gut und Böse oder Himmel und Hölle, beinhalten.
- Colombina: Die Figur der Colombina gehört ebenfalls zur unteren Schicht und ist meist eine Magd oder Köchin. Im Gegensatz zu den anderen Figuren ist sie jedoch nicht maskiert.
- Moretta: Diese Maske hat die Besonderheit, dass sie keinen Mundschlitz hat. Das Sprechen wurde den vorwiegend weiblichen Trägerinnen daher erschwert.
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