Alles andere als ein Betondschungel: Singapur ist grün! Bepflanzte Wolkenkratzer, futuristische Gärten, über 300 Parkanlagen und vier Naturschutzgebiete prägen das grüne Stadtbild der „Garden City“. Spätestens seit Eröffnung der Gardens by the Bay ist Singapur zur Trend-Destination für Ökotouristen geworden.
Im weltweiten Vergleich ist der Stadtstaat eine echte Vorzeige-Metropole, wenn es um Klimaschutz und Nachhaltigkeit geht. Die selbsternannte „City in Nature“ möchte mit smarten Kampagnen, urbanen Projekten und einer nachhaltigen Stadtplanung die grünste Stadt der Welt werden.
Wenn auch Ihr nachhaltig reisen und die grüne Metropole kennenlernen wollt, dann hilft Euch unser kleiner Guide bei der Planung einer Tour entlang der weltweit angesehensten wie nachhaltigsten Bauprojekte und Sehenswürdigkeiten.
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Nachhaltigkeit in Singapur
Zero Waste, Urban Farming und Dachgärten auf Parkhäusern und Shopping Malls (zum Beispiel das Projekt „Sky Greens“), Naturkonzepte im öffentlichen Raum – der Stadtstaat unternimmt eine Menge, um dem Klimawandel entgegenzusteuern und eine lebenswerte Stadt zu bleiben.
Mit über 300 Parks und vier Naturschutzgebieten, in denen Ökotouristen und Einwohner Erholung finden, wird Singapur zurecht als „Gartenstadt“ (Garden City) bezeichnet. Zukunftsweisende architektonische und städtebauliche Projekte machen Singapur zu einer Smart City der Superlative.
Singapur – die grünste Stadt der Welt?
Noch nicht. Städte wie Vancouver, Wien, Oslo und Kopenhagen liegen in den Ranglisten häufig noch vor der asiatischen Metropole. Aber die Gartenstadt ist auf dem allerbesten Weg. Welche ehrgeizigen Ziele Singapur verfolgt oder bereits erreicht hat, erfahrt Ihr hier:
- über 50% von Singapurs Gesamtfläche ist mit Grünfläche bedeckt.
- 70.000 m² Gebäudefassaden sind begrünt.
- Der Flower Dome im Gardens by the Bay ist das größte Glasgewächshaus der Welt.
- Bis 2030 will Singapur die Anzahl der E-Ladestationen verdoppeln.
- 10 % der landesweiten Gemüseproduktion kommt aus der Stadt (Dachgärten usw.). Bis 2030 soll die lokale Produktion 30% erreichen.
- Bis 2026 will Singapur seine CO²-Emissionen um 30% reduzieren.
- Für Hotels, Events und Locations gibt es einheitliche ökologische Nachhaltigkeitsrichtlinien u.a. zur Reduzierung von Abfällen (umweltfreundliche Materialien, 50% recycelter Müll uvm.)
Ihr wolltet schon immer mal wissen, was der Unterschied zwischen Ökotourismus und Sanftem Tourismus ist? Zu beiden Formen des nachhaltigen Reisens haben wir je einen Artikel verfasst:
Karte
Damit Ihr Euren Spaziergang oder Euren ökologischen Städtetrip gut planen könnt, haben wir die nachhaltigsten und sehenswertesten Stopps in Singapur hier auf einer Karte abgebildet.
Ihr werdet unmöglich alle Stopps an einem Tag sehen können. Für den Botanischen Garten, die Gardens by the Bay und den Jewel Changi Airport könnt Ihr jeweils einen extra Ausflugstag einplanen. Mögliche Tagestouren:
- Architektur-Sightseeing: Start am Parkroyal Collection Pickering – Marina One – Oasia Hotel Downtown – Abendessen in Chinatown
- Grünes Singapur Tour: Start morgens Botanischer Garten – Gardens by the Bay zum Nachmittag/Abend (Garden Rhapsody Lichtershow)
Singapurs öffentlicher Nahverkehr ist günstig, gut vernetzt und bringt Euch an fast jedes Ziel. Mehr Infos zum Transfer findet Ihr in diesem Artikel:
Parkroyal Collection Pickering
Das umweltfreundliche, 16-stöckige Luxushotel wurde 2013 im Central Business District eröffnet und ist eine von Hochhäusern umringte grüne Oase. Das organische Design dieses eindrucksvollen Gebäudes mit üppig begrünter Fassade stammt von dem Architekturbüro WOHA und hat schon viele internationale Preise eingeheimst.
WOHA hat für eine Vielzahl nachhaltiger Bauprojekte in Singapur die Pläne gemacht – zum Beispiel für die Kampung Admiralty, den Singapore Pavillon für die Weltausstellung in Dubai und das MeyerHouse. Ein Besuch auf der Website von WOHA* lohnt sich also, wenn Ihr Euch für grüne Architektur begeistert.
Das Nachhaltige an diesem Hotel: Die üppige, tropische Begrünung an der Fassade und in den Sky Gardens. Regenwasser wird in Becken aufgefangen, um die Pflanzen zu bewässern. Und selbstverständlich gibt es Solaranlagen auf dem Dach.
Marina One
Der 400.000 Quadratmeter große Gebäudekomplex mit den vier auffallenden Türmen vereint Büro- und Wohnflächen und liefert einen Ansatz, das Wohnproblem dicht besiedelter Städte in den Griff zu bekommen. Der Entwurf für das Milliardenprojekt in Downtown Singapur stammt vom deutschen Architekturbüro Ingenhoven Architects.
Der Innenhof – das „Green Heart“– ist um 25 Prozent größer als die Gesamtgebäudefläche und wurde mit 350 Baum- und Pflanzenarten begrünt. Das Gebäude kommt fast ohne Klimatisierung aus. Die kunstvolle, stufenförmige Lamellenstruktur der Fassade bietet Schutz vor der Sonne. Zur Einsparung von Wasser wird Regenwasser aufgefangen und wiederverwertet.
Ihr habt Lust auf „besinnliches Reisen“ (Slow Tourism) in Singapur bekommen? Die grüne Mega-Stadt bietet Euch auch eine Menge Erholung, wie wir hier in unserem Artikel für Euch festhalten durften:
Gardens by the Bay
Als der riesige Garten 2012 eröffnet wurde, ahnte bestimmt noch niemand, dass er sich zu einem Wahrzeichen Singapurs entwickeln würde. Ein Paradies für Erholungssuchende und Ökotouristen, die dem Trubel der Stadt entfliehen wollen. Dabei liegen diese Grünflächen im Herzen der Stadt, nahe der Marina Bay.
Auf 101 Hektar warten 250.000 Pflanzenarten und spektakuläre, futuristische Bauwerke auf Euch, die ein Mix aus Architektur, Garten- und Landschaftsbau sind. Gardens by the Bay ist wie die grüne, erlebbare Zukunftsvision einer Stadt, die Natur mit einem modernen urbanen Leben vereint.
Das Parkgelände ist von 5:00 bis 02:00 Uhr geöffnet, die meisten Attraktionen öffnen jedoch erst ab 09:00 oder 10:00 Uhr. Der Besuch des Parks ist kostenlos, jedoch müsst Ihr für einige Attraktionen Eintritt zahlen.
Eine Besuchszeit von ca. vier bis fünf Stunden ist realistisch, wenn Ihr alle Attraktionen sehen wollt. Welche Attraktionen Ihr auf keinen Fall verpassen dürft, erfahrt Ihr jetzt.
Cloud Forest (Nebelwald)
Tropisches Klima herrscht in diesem 35 Meter hohen Gebäudekomplex aus Glas. Vom sogenannten Cloud Mountain fällt einer der größten künstlichen Wasserfälle der Welt in 30 Meter Tiefe. Alle zwei Stunden wird das Gebäude mit Nebel gefüllt, der für die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt.
Vom Cloud Walk aus genießt Ihr eine herrliche Aussicht auf das Parkgelände und die Marina Bay und könnt Pflanzen entdecken, die sonst nur auf 2.000 Metern Höhe wachsen. Neben Orchideen und Venus-Fliegenfallen wachsen im ganzen Gebäude mehr als 135 tropische Pflanzenarten.
Supertree Grove
Diese surrealen Bauwerke haben Singapur berühmt gemacht. Die 18 Supertrees ragen mit ihren mächtigen grünen Kronen 20 bis 50 Meter über den Gardens by the Bay empor und prägen das Stadtbild um die Marina Bay. Die „Superbäume“ sind vertikale Gärten aus Stahlkonstruktionen und Beton, die über Solarzellen Strom erzeugen, Regenwasser speichern und zugleich die Belüftungsschächte der Gewächshäuser sind.
Auf dem Sky Walk, der alle Supertrees miteinander verbindet, könnt Ihr eine wundervolle Aussicht über Singapurs Hafen und das Südchinesische Meer genießen. Eine noch atemberaubendere Aussicht bekommt Ihr, wenn Ihr es auf die Baumkrone des größten Supertrees schafft, auf dem es einen Dachgarten gibt. Nach Sonnenuntergang erstrahlen die Supertrees bei der Gardens Rhapsody – einer 15 minütigen Ton- und Lichtshow – in den schönsten Farben.
Flower Dome (Blumenkuppel)
2015 als größtes Glasgewächshaus der Welt in das Guinness-Buch der Weltrekorde aufgenommen, ist der Flower Dome immer noch eines der eindrucksvollsten Gebäude im Gardens by the Bay. Hier herrscht ein mildes, trockenes Klima. Das Riesen-Gewächshaus beherbergt Bäume und Pflanzen fünf verschiedener Kontinente, wie Olivenbäume, Magnolien, Palmen und sogar afrikanische Affenbrotbäume.
Floral Fantasy
Der Name ist Programm. Taucht ein in das kunterbunte, strahlende Meer aus Blumen und lasst Euch verzaubern von dem Duft exotischer Pflanzen Floraler Kunst, die Euch auf eine Traumreise mitnimmt und Geschichten asiatischer Märchen nacherzählt.
Mehr Infos zu Gardens by the Bay bekommt Ihr hier auf der Seite des Singapore Tourism Boards.
Oasia Hotel Downtown
Die Außenfassade dieses Wolkenkratzers ist fast vollständig von Kletterpflanzen bewachsen. Der Entwurf stammt ebenfalls von WOHA (Parkroyal on Pickering). Mit 27 Stockwerken und einer beachtlichen Höhe von 130 Metern prägt der grüne Wolkenkratzer das Stadtbild.
Als wären 21 Kletterpflanzenarten nicht genug, wurden die „Sky Gardens“ des Luxus-Hotels – 10 Stockwerke hohe Aussichtsplattformen – mit weiteren 33 Pflanzen- und Baumarten bepflanzt. Dadurch soll der Luftverschmutzung in der Stadt entgegengewirkt werden.
Jewel Changi Airport
Singapurs Flughafen ist in der Rangliste der besten Flughäfen der Welt 2022 erneut unter den Top 3 – und das hat er vor allem dem angrenzenden, einmaligen Shopping- und Lifestylezentrum Jewel Changi Airport zu verdanken, das am 17. April 2019 eröffnet wurde.
In dem super futuristischen Glasgebäudekomplex des gefeierten Architekten Mosche Safdie gibt es so Vieles zu erleben! Ob shoppen oder essen gehen, Klettern und Action im Canopy Park oder eine erholsame Pause in einer den vielen grünen Ruhezonen des Forest Valleys.
Ein besonderes Highlight ist der Rain Vortex – der größte künstliche Indoor-Wasserfall der Welt im Zentrum des Gebäudes mit einer Fallhöhe von 40 Metern. Viele Singapurer verbringen im The Jewel ihren Wochenendausflug mit der Familie oder verabreden sich hier zum ersten Date.
Botanischer Garten
Der 74 Hektar große Botanische Garten wurde 2015 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Die naturnahe Parkgestaltung mit Regenwald macht ihn zu einem perfekten Zufluchtsort für Erholungssuchende, Slow Touristen und Sporttreibende. Doch auch hier erwarten Euch eine Vielzahl an Attraktionen.
Ein besonderes Highlight ist der Nationale Orchideengarten mit über 6.000 Pflanzen, der um 08:30 Uhr öffnet und Eintritt kostet. Der Rest des Parks ist für Euch kostenfrei zugänglich. 1859 gegründet, wurde der Botanische Garten in den Jahren zuvor als private Plantage für Kakao und Muskat genutzt.
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