Australiens Grenzöffnungen lassen weiter auf sich warten. Wie die Washington Post am Dienstag berichtete, verschiebt das Land die touristische Öffnung vorerst auf 2022. Vorrang haben zunächst qualifizierte Zuwanderer sowie internationale Studierende.
Erst in der vergangenen Woche trafen verheißungsvolle Nachrichten aus „Down Under“ ein. Tourismusminister Dan Tehan verkündete in einem Pressegespräch, dass Australiens Grenzen schon vor Weihnachten für internationale Reisende öffnen könnten. Dieser Plan ändert sich nun allerdings erneut.
So werde man sich bei den Grenzöffnungen vorerst auf bestimmte Personengruppen konzentrieren, wie Premierminister Scott Morrison am Dienstag verlauten ließ. So wird zunächst qualifizierten Zuwanderern und Studierenden aus dem Ausland eine Einreise ab voraussichtlich November ermöglicht.
Als Grund nennt Morrison die niedrige Einwanderungsrate und die von der Corona-Pandemie stark betroffenen Universitäten, welche in hohem Maße von den Studiengebühren internationaler Studierenden abhängig sind.
Tourismussektor fordert Öffnung
Internationale Reisende sind vorerst also nicht in die Öffnungspläne der Regierung inkludiert. Der australische Tourismussektor zeigt sich diesbezüglich unzufrieden und fordert eine touristische Öffnung bis spätestens März 2022.
„Internationale Touristen müssen Teil des Plans sein“, sagte Daniel Gschwind, Geschäftsführer des Queensland Tourism Industry Council. „Auch wenn sie nicht an erster Stelle stehen, würden wir gerne sehen, wie das gelöst werden soll. Es gibt viele Unternehmen, die gerade so durchhalten.“
Impfung bleibt das A & O
Die wichtigste Voraussetzung zur Öffnung der Grenzen bleibt nach Aussagen von Morrison weiterhin die vollständige Impfung von 80 Prozent der australischen Bevölkerung ab 16 Jahren.
Derzeit sind rund 46,02 Prozent der australischen Bevölkerung vollständig gegen das Corona-Virus geimpft. 66,26 Prozent erhielten bereits die Erstimpfung (Stand: 6. Oktober 2021; corona-in-zahlen.de). Eine vollständige Corona-Impfung wird darüber hinaus Voraussetzung werden, um nach Australien einreisen zu können.
Delta-Variante bringt Rekordzahlen
Aufgrund der Delta-Variante des Corona-Virus verzeichnet das Land derzeit einen weiteren Höchststand an Corona-Neuinfektionen.
Innerhalb der letzten Woche wurden in Australien 58,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet (Stand: 6. Oktober 2021; corona-in-zahlen.de ).
Fazit zur Verschiebung der Grenzöffnung
Die Öffnungspläne Australiens sorgen seit geraumer Zeit für starke Verwirrung. Während das Land Anfang September verkündete, dass das internationale Reiseverbot bis 2022 verlängert wird, trafen vergangene Woche erfreulichere Nachrichten ein, wonach eine Grenzöffnung kurzzeitig sogar in greifbarer Nähe war.
Nun sieht es jedoch ganz danach aus, dass mit einer Öffnung Australiens für touristische Zwecke doch erst im nächsten Jahr zu rechnen sein wird.
Da viele Urlauber aufgrund der Corona-Pandemie nicht ins Ausland verreisen können oder möchten, wird der Urlaub vor der Haustür immer beliebter. Die deutsche Tourismusbranche erwartet daher hohe Buchungszahlen für die Ostsee und bayerischen Alpen.
