Der Flughafen Frankfurt-Hahn ist insolvent. Wie Medien, darunter auch die tagessschau und die WirtschaftsWoche, einstimmig berichten, sei der Insolvenzantrag am gestrigen Dienstag beim Amtsgericht Bad Kreuznach eingegangen. Der Mutterkonzern HNA meldete bereits im Februar Insolvenz an.
Der Flughafen Frankfurt-Hahn im Bundesland Rheinland-Pfalz hat am gestrigen Dienstag Insolvenz angemeldet. Wie Betriebsleiter Christoph Goetzmann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, ist ein entsprechender Antrag bereits beim zuständigen Gericht in Bad Kreuznach eingereicht worden und ein Insolvenzverwalter wurde bestimmt.
Erst Anfang Oktober letzten Jahres betonte Goetzmann noch, den Flughafen ohne Beihilfen und Kurzarbeit gut durch die Corona-Pandemie gebracht zu haben.
Der Flughafen gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern HNA, der das Unternehmen bereits 2017 vom Land Rheinland-Pfalz erworben hatte. Die restlichen 17,5 Prozent liegen beim Land Hessen.
HNA-Konzern bereits insolvent
Schon im Februar musste der chinesische Mutterkonzern HNA, dem neben dem Flughafen Frankfurt-Hahn auch Banken, Fluglinien und Hotels gehörten, Insolvenz anmelden.
HNA konnte fällige Schulden nicht zurückzahlen und die Corona-Pandemie setzte dem bereits angeschlagenen Eigner um ein vielfaches zu. Seinerzeit versicherte das Hahn-Management jedoch, dass die Geschehnisse in China keine Auswirkungen auf den Flughafenbetrieb hätten.
Einst bis zu vier Millionen Passagiere
Der Flughafen Frankfurt-Hahn empfing einst bis zu vier Millionen Passagiere pro Jahr. Solche Zahlen kann der rund 100 Kilometer von Frankfurt entfernte Flughafen allerdings schon seit längerem nicht mehr verbuchen – die Passagierzahlen waren im Sinkflug.
Schon im Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie zählte der Flughafen lediglich rund 1,5 Millionen Passagiere. Selbst die irische Billigfluggesellschaft Ryanair verringerte zunehmend ihr Angebot und verlagerte Flüge an benachbarte Flughäfen.
Zuwächse verbuchte der Airport zuletzt überwiegend durch das Frachtgeschäft. Profitieren konnte der ehemalige US-Militärflughafen unter anderen auch durch den raschen Zuwachs des Online-Handels und von Container-Engpässen im Seegeschäft.
Über Frankfurt-Hahn
Der Regionalflughafen Frankfurt-Hahn entstand in den 90er-Jahren auf einem ehemaligen US-Militärflugplatz. Im Jahr 1999 landete dort die erste Passagiermaschine, eine Maschine von Ryanair.
Wie es auf der offiziellen Seite heißt, wurde damit eine neue „Ära“ des Flugverkehrs eingeleitet – und zwar die des Billigfliegers.
Zuletzt wurden von Frankfurt-Hahn rund 30 Urlaubsziele angeflogen. Darüber hinaus hat der Flughafen eine 24-Stunden-Betriebserlaubnis und gilt seit längerem als ein wichtiger Frachtstützpunkt
Bleiben wir beim Fliegen: Zum Anfang der Woche haben die ersten Airlines das Ende der Maskenpflicht auf ihren Flügen verkündet. Für alle Informationen hierzu, schaut gerne in unsere separate News.