Ab heute, 1. Juli 2021, sind die Reisewarnungen für Risikogebiete Geschichte. Die Bundesregierung rät nicht mehr grundsätzlich von Auslandsreisen in diese Gebiete ab, was rund 80 Länder betrifft. Nach Informationen der dpa gilt die Reisewarnung nun erst ab einer Inzidenz von 200.
Es ist so weit: Nach mehr als einem Jahr rät die Bundesregierung ab heute nicht mehr grundsätzlich von touristischen Reisen ins Ausland ab. Für mehr als 80 Länder, die ganz oder teilweise als Risikogebiete eingestuft sind, gilt nun keine Reisewarnung mehr.
Die weltweite Reisewarnung besteht bereits seit dem 17. März 2020. Seit September 2020 galt die spezielle Warnung dann für Corona-Risikogebiete mit einer höheren Inzidenz als 50, aber auch von Urlaubsreisen in nicht als Risikogebiete eingestufte Länder wurde abgeraten.
„Die Zeit der Pauschalbeurteilungen muss vorbei sein. Dort, wo es positive Entwicklungen gibt, gibt es auch keinen Grund, Restriktionen aufrechtzuerhalten“, sagte Außenminister Heiko Maas laut dpa.
Unter den Ländern und Gebieten, für die nun keine Reisewarnungen mehr bestehen, befinden sich unter anderem die gesamte Türkei sowie Regionen in Spanien und Kroatien.
Reisewarnung ab 200er-Inzidenz
Ab Donnerstag, 1. Juli 2021, gibt es drei Kategorien von Ländern in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes.
Reisewarnungen gelten nun noch für Hochinzidenzgebiete (Inzidenz von 200) sowie für Virusvariantengebiete. Weltweit sind nur 40 der insgesamt rund 200 Länder als solche Gebiete eingestuft.
In Europa sind gar keine Hochinzidenzgebiete mehr anzutreffen, Großbritannien, Portugal und Russland gelten dagegen als Virusvariantengebiete.
Für die EU-Länder sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz gilt in Deutschland folgende Regelung: In den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts wird nur noch „um besondere Vorsicht gebeten“, soweit diese nicht mehr als Risikogebiet eingestuft sind. Dies betrifft zurzeit 26 Länder.
Reisen wird einfacher
Außerhalb der EU sind mehr als 100 Länder anzutreffen, die entweder Risikogebiete sind oder als „risikofrei“ eingestuft sind. Wenn dort keine Einreisehindernisse gelten, rät das Auswärtige Amt nur „zur besonderen Vorsicht“. Bei Einreisebeschränkungen oder Quarantänepflicht positioniert sich das Auswärtige Amt gegen Reisen dorthin.
Als die Bundesregierung die Aufhebung der Reisewarnung am 11. Juni ankündigte, war die Ausbreitung der Delta-Variante in Deutschland noch kein so großes Diskussionsthema wie momentan.
Es gibt einige Stimmen, die die Aufhebung der Reisewarnung zum jetzigen Zeitpunkt als kritisch ansehen. Im Juni betonte Maas, dass die Gefahr durch das Virus und seine Mutanten noch lange nicht gebannt sei, aber dass wir uns dennoch auf mehr Normalität beim Reisen freuen dürfen.
Delta-Variante keine Gefahr für den Sommerurlaub
Müssen sich Reisende Sorgen um Ihren Sommerurlaub machen? Nein, zumindest nicht, wenn es nach dem Tourismusbeauftragten Deutschlands, Thomas Bareiß, geht. Er sieht wegen der Delta-Variante keinen Grund zur Beunruhigung und blickt optimistisch in die kommende Sommersaison.
Weitere gute Nachrichten für alle Urlauber: Die momentan geltende Einreiseverordnung soll kurzfristig nicht verschärft werden und die Einreisebestimmungen damit gleich bleiben – obwohl die Delta-Variante im Umlauf ist. Darauf haben sich Bund und Länder am Montag, den 28. Juni 2021, geeinigt.