Bleibt erholsamer Urlaub in Spanien weiterhin möglich? Die Infektionszahlen im Land steigen kontinuierlich, die landesweite Inzidenz hat sogar die 400er-Marke geknackt. Touristiker verzeichnen bereits einen Buchungsrückgang, berichtet das Reisemagazin Reise vor9.

Spanien Teneriffa Tropischer Strand
Können wir weiterhin ohne große Restriktionen nach Spanien reisen? ©DaLiu/Shutterstock.com

Lange Zeit schien es so, als würde uns ein vielversprechender Sommer im Süden Europas bevorstehen. Die Impfquoten stiegen, die Corona-Infektionszahlen sanken und gleichzeitig nahmen die Urlaubsbuchungen zu.

Aber nun scheint die gute Lage einen Dämpfer zu bekommen, hier ist vor allem Spanien im Mittelpunkt. Im beliebten Urlaubsland steigen die Fallzahlen seit Wochen an, die Inzidenz ist mittlerweile deutlich höher als in Deutschland.

Laut Corona-in-Zahlen.de liegt die Sieben-Tage-Inzidenz Spaniens heute, 20. Juli 2021, bei 407,9 pro 100.000 Einwohner. Auch auf den Balearen rund um Mallorca wurde die 300er-Marke überschritten.

Buchungsrückgang zu verzeichnen

Die angespannte Corona-Lage bleibt nicht ohne Folgen. Sowohl deutsche als auch spanische Touristiker sind besorgt, da die wachsende Unsicherheit die Buchungszahlen zurückgehen lässt. Im Juni gab es noch einen regelrechten Buchungsboom.

„Wenn sich die Corona-Zahlen weiter verschlechtern, schätzen wir, dass der Tourismus in diesem Sommerquartal einen Umsatz von 37,97 Milliarden Euro generieren wird, mehr als die 24,30 Milliarden im selben Zeitraum des Vorjahres, aber viel weniger als die 58,37 Milliarden des Jahres 2019“, so der Vizepräsident des spanischen Tourismusverbandes Exceltur, José Luis Zoreda, nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa.

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Das komplette Land gilt als Risikogebiet. ©Vladitto/Shutterstock.com

Spanien bald Hochinzidenzgebiet?

Dass die Buchungszahlen einbrechen, ist nicht verwunderlich. Spanien gilt bereits als Risikogebiet, die Einstufung als Hochinzidenzgebiet könnte bevorstehen.

Nicht geimpfte Reiserückkehrer müssten sich dann für fünf bis zehn Tage in Quarantäne begeben. Bisher ist die Ein- und Rückreise von und nach Spanien noch deutlich einfacher.

„Der Buchungskiller ist eine drohende Quarantäne bei Rückreise nach Deutschland. Da sind die Kundinnen und Kunden überaus sensibel – vor allem, wenn es um den Familienurlaub geht“, sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbandes, Norbert Fiebig, im Gespräch mit Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Nicht nur Inzidenz für Einstufung entscheidend

Bisher hat Spanien seinen Status als einfaches Risikogebiet behalten können. Dies könnte bedeuten, dass nicht nur die Inzidenz entscheidend ist, sondern auch andere Faktoren – wie beispielsweise die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Covid-19-Erkrankten – eine Rolle bei der Beurteilung spielen.

Spanien Ibiza Formenta
Auch auf Ibiza und Formentera steigen die Infektionszahlen. ©Rpcky Reborn/Shutterstock.com

Wieder mehr Restriktionen

Um das Infektionsgeschehen einzudämmen, hat das Land vereinzelte Gegenmaßnahmen ergriffen. In Katalonien gilt nun beispielsweise eine nächtliche Ausgangssperre von 1 bis 6 Uhr, auch Innenbereiche von Clubs und Discos wurden wieder geschlossen.

Mallorca soll ebenfalls nicht ohne Einschränkungen auskommen. Laut Mallorca Zeitung denkt die Inselregierung darüber nach, die Maskenpflicht im Freien und das nächtliche Versammlungsverbot erneut einzuführen.

Nun wieder zu guten Nachrichten: Kanada plant, seine Grenzen für Geimpfte ab September 2021 zu öffnen. Die Öffnung für Amerikaner könnte bereits Mitte August anstehen.

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