Mit knapp vier Millionen Einwohnern ist Yokohama die zweitgrößte Stadt Japans – trotzdem wird sie von Besuchern aus aller Welt häufig unterschätzt. Dabei bietet sich ein Tagesausflug oder ein mehrtägiger Städtetrip in die Hafenstadt vor allem aus nahe liegenden Städten wie Tokio an. Mit ihren verschiedenen Stadtvierteln vereint Yokohama Tradition und Moderne und bietet, typisch für Japan, ein echtes Sammelsurium ausgeflippter Aktivitäten. Ich nehme Euch mit auf einen Ausflug in die Hafenstadt und zeige Euch, warum Yokohama definitiv einen Zwischenstopp wert ist. Wenn die Metropole bisher nicht auf Eurer Bucket List stand, wird sich das nach meinen Tipps für Yokohama garantiert ändern.
Tipps für Yokohama
Flughafen
In Yokohama direkt gibt es keinen Flughafen, den Ihr ansteuern könnt. Wenn Ihr ab Deutschland fliegt, müsst Ihr stattdessen einen der Flughäfen in der Umgebung anfliegen. Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Tokio-Haneda in der Präfektur Ōta. Flüge ab Deutschland findet Ihr ab nahezu allen größeren Flughäfen wie Stuttgart, Berlin, Köln oder Hamburg. Von Frankfurt und München könnt Ihr sogar Direktflüge ergattern. Am Flughafen Haneda angekommen, könnt Ihr mit dem Zug der Linie Keikyu ganz bequem in die Innenstadt fahren. Zur Yokohama Station benötigt Ihr 23 Minuten und bezahlt 450 Yen, also etwa 3,60 Euro. Alternativ habt Ihr die Möglichkeit, mit dem Bus zu fahren. Eine Fahrt bis zum Bahnhof dauert etwa 40 Minuten und kostet 580 Yen, also etwa 4,70 Euro.
Anreise von Tokio
Wenn Ihr vor Eurem Städtetrip nach Yokohama einige Zeit in Tokio verbringt, bietet es sich an, Eure Anreise direkt von Tokio nach Yokohama zu planen. Von Tokio nach Yokohama fährt der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, mit dem Ihr für den Weg gerade einmal 40 Minuten benötigt. Aber auch andere Züge der Japan Railways bringen Euch von Tokio nach Yokohama. Wenn Tokio und Yokohama nur wenige von vielen geplanten Stopps auf Eurer Rundreise durch Japan sind, solltet Ihr Euch Gedanken über den Japan Rail Pass machen, mit dem Ihr kostengünstig durch das ganze Land reisen könnt. Wer sich ein Auto mieten möchte, kann auch auf diese Weise innerhalb von 40 Minuten von Tokio nach Yokohama fahren.
Sehenswürdigkeiten
Obwohl Yokohama die zweitgrößte Stadt Japans ist, steht sie nur selten auf der Bucket-List internationaler Besucher. Dabei hat die Stadt am Wasser durchaus die ein oder andere Sehenswürdigkeit zu bieten. Ein Ausflug von umliegenden Städten wie Tokio lohnt sich deshalb allemal. Wenn Ihr schon in dieser Region seid, empfehle ich Euch, im selben Zug auch gleich dem Mount Fuji einen Besuch abzustatten. Was Yokohama selbst zu bieten hat, zeige ich Euch jetzt.
Park Sankei-en
Zu den schönsten Flecken der Stadt gehört der Park Sankei-en. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von 175.000 Quadratkilometern am Rande der Stadt und ist für zahlreiche Gebäude aus unterschiedlichen Teilen des Landes bekannt. Entstanden ist die Parkanlage durch den Seidenfabrikant Hara Tomitarō, der verschiedene Gebäude aus allen Teilen des Landes nach Yokohama verschiffen ließ und den Park dazu nutzte, die historischen Bauten erneut zu errichten. Der Garten wird in einen inneren und äußeren Teil eingeteilt und ist vollständig für Besucher zugänglich. Zu den Gebäuden, die Ihr im Park verstreut findet, gehören unter anderem historische Tore, verschiedene Pavillons und Gebäude für Teezeremonien, eine Pagode und eine Buddhahalle. Wenn Ihr auf der Suche nach Ruhe und Entspannung seid und dabei die japanische Geschichte kennenlernen möchtet, ist ein Ausflug in den Park Sankei-en ein Muss.
Chinatown
Zu den absoluten Highlights Eures Trips nach Yokohama gehört ein Abstecher nach Chinatown. Das Viertel befindet sich zentral in Yokohama und ist das größte seiner Art in ganz Asien. Wer auf der Suche nach kulinarischen Leckerbissen ist, ist hier genau richtig. Den Eingang zu China Town bilden die traditionellen Tore, die in allen Himmelsrichtungen platziert wurden. Neben zahlreichen Essensständen und Imbissen trefft Ihr mit dem Masobyo Tempel auch auf ein Stück chinesischer Geschichte. Um auch die bunten Leuchtreklamen zu sehen, solltet Ihr Chinatown unbedingt abends, nach Einbruch der Dämmerung, aufsuchen.
Minato Mirai 21
Charakteristisch für die Skyline von Yokohama ist das Stadtentwicklungsprojekt Minato Mirai 21. Dieses Stadtviertel befindet sich direkt am Hafen und wurde aus ehemaligen Docks errichtet. Übersetzt bedeutet der Name in etwa „Hafen der Zukunft“ und gibt damit bereits einen Hinweis auf die Architektur dieses Viertels. Wesentlicher Bestandteil von Minato Mirao 21 sind moderne Wolkenkratzer, die neben Bürogebäude auch Shoppingmalls und Museen beinhalten. Wie nicht anders zu erwarten, trefft Ihr auch hier auf außergewöhnliche Attraktionen wie beispielsweise der Vergnügungspark Cosmo World, in dem Ihr Euch eine Achterbahnfahrt direkt am Meer gönnen könnt. Ein Überbleibsel der ursprünglichen Docks sind die Red Brick Warehouses. Dort könnt Ihr im Flair der alten Lagerhäuser shoppen oder es Euch in einem der zahlreichen Restaurants gut gehen lassen. Ein weiteres Must See in Minato Mirai 21 ist das Cup Noodles Museum, in dem Ihr die Geschichte der Instant Nudeln nachverfolgen könnt. Ihr seht, in Minato Mirai gibt es so einiges zu entdecken und hier kann man schnell mal einen ganzen Tag mit spannenden Aktivitäten verbringen.
Landmark Tower
Wesentlich geprägt wird das Viertel Minato Mirai 21 durch den Landmark Tower, der mit 295 Metern Höhe einst das höchste Gebäude Japans war. Wer keine Angst vor Höhe hat, sollte sich den atemberaubenden Blick aus dem 69. Stock auf keinen Fall entgehen lassen. Wenn Ihr Glück habt und Euch keine Wolken die Sicht versperren, könnt Ihr bis zu 80 Kilometer in die Ferne blicken und habt eine wunderbare Aussicht auf den Tokio Tower und den Mount Futji.
Yamashita Park
Deutlich zentraler als der Park Sankei-en liegt der Yamashita Park. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hafen – er erstreckt sich parallel zur Uferpromenade – und bietet somit einen tollen Blick auf das Wasser. Neben zahlreichen Skulpturen und Statuen ist der Park vor allem für seine blühenden Beete bekannt. Am Ufer des Parks liegt der Ozeandampfer Hikawa Maru, der mittlerweile ein Museum beherbergt. Der Eintritt in den Park ist frei.
Universität
Wenn Ihr Euch einen Eindruck der japanischen Bildungseinrichtungen verschaffen möchtet, könnt Ihr einen Abstecher zur Universität in Yokohama machen. Die Staatliche Universität befindet sich in Tokiwadai und ist ein Zusammenschluss aus vier staatlichen Fachhochschulen. Die Hochschule beinhaltet unter anderem Fakultäten für Pädagogik und Humanwissenschaften, Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und Ingenieurwissenschaften.
Hafen
Wie Ihr bereits erfahren habt, ist Yokohama eine Hafenstadt, weshalb die Schifffahrt zu den wesentlichen Wirtschaftssektoren gehört. Darüber hinaus gibt es rund um das Hafengelände zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise das Viertel Minato Mirai. Ebenfalls direkt am Hafen liegt das Osanbashi Pier, an dem die internationalen Kreuzfahrschiffe anlegen. Das Pier befindet sich zwischen dem Yamashita Park und dem Viertel Minato Mirai und erstreckt sich auf 400 Metern. Dort findet Ihr Grünanlagen, Cafés und habt vom hölzernen Deck eine spektakuläre Aussicht auf die Skyline und die Yokohama Baybridge. Wenn Ihr den Hafen mit seinen unterschiedlichen Vierteln erkunden möchtet, solltet Ihr einfach mal an der Promenade entlang schlendern und Euch vom Mix aus riesengroßen Kreuzfahrtschiffen, Shoppingmalls und alten Hafendocks verzaubern lassen.
Meine Tipps für Yokohama haben Euch Lust auf mehr gemacht? Dann solltet Ihr Euch auch meine Artikel zu Hiroshima, Tokio, Osaka, Kyōto und Hokkaido zu Gemüte führen. Wenn Ihr wissen möchtet, wann die beste Reisezeit für Eure Rundreise durch Japan ist, könnt Ihr Euch durch meine entsprechenden Artikel klicken. Außerdem habe ich Euch in meinen Tipps für Japan noch einmal alle Infos auf einen Blick zusammengestellt.